#299 Final Score

Netter Die Hard oder Sudden Death Rip-off, aber kein großer Wurf!

Final Score (6 /10)

Story:

Das legendäre Boleyn Ground ist restlos ausverkauft. Im Heimspiel tritt West Ham United gegen den Erzrivalen an, die Stimmung gleicht einem Hexenkessel. Im Glauben sein abtrünniger Bruder Dimitri (Pierce Brosnan) hält sich im Stadion auf, macht der russische Rebellenführer Arkady (Ray Stevenson) mit Hilfe seiner Gefolgsleute die 35.000 Fußball-Fans zu seinen Geiseln. Unter diesen befindet sich auch Veteran Michael Knox (Dave Bautista). Ohne auf Hilfe von außen hoffen zu können, versucht Michael, die Geiselnehmer auszuschalten, um die Menschen im Stadion zu retten. Einem Vexierspiel gleich, in dem nichts ist, wie es scheint, beginnt ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit.

Ein guter Die Hard Klon macht eigentlich immer Spaß. Sei es Die Hard on a Plan: Passagier 57 oder Die Hard on a Train: Alarmstufe Rot 2 oder Die Hard in einem Stadium: Sudden Death.
Vor allem letzterer hat wohl Pate für den vorliegenden Film gestanden. Ähnlichkeiten drängen sich förmlich auf, die ein oder andere Szene wirkt schon mehr als inspiriert vom Van Damme Klassiker.

Final Score schafft es nicht das Niveau von Sudden Death zu erreichen, aber trotzdem macht der Film Laune. Man kann sich den getrost geben, ein oder zwei Bier dabei schaden dabei aber sicherlich nicht ;)

Bei mir kommt dazu, das die ganzen Szenen die im Stadion spielen bzw. beim Eingang mir ein dickes Lächeln auf das Gesicht gezaubert haben. Schließlich war ich vor ziemlich genau 9 Jahren mit meinem besten Freund Florian Schaaeefer, Langestraße überm Diesel Shop, bei einem Heimspiel von West Ham gegen Chelsea (siehe das Foto weiter unten). Das Stadion und vor allem der Weg zum Stadion, wie im Film dargestellt einen U-Bahn Anschluss gab es nicht, hat einen Eindruck bei mir hinterlassen. Für mich hat das den Film noch ein bissl besser gemacht.

Was bei einem Actionfilm natürlich passen sollte ist die Action und die weiß hier zur meisten Zeit zu überzeugen. Die Nahkämpfe machen Spaß vor allem wenn sich Batista mit Martyn Ford (dem Tattoo Monster aus Undisputed 4) in einer Küche auseinandersetzt. Ohne das es jetzt aber eine Sequenz gibt die total herausragt.

Was etwas schade ist, ist der relativ große Einsatz von CGI. Manche Szenen sind gut gelungen, bei der ein oder anderen Sequenz nicht so ganz. Die ganze Fahrt mit den Motorrädern auf dem Dach hätte man sich meinem Befinden nach wohl sparen sollen...oder man muss halt statt 1-2 wohl eher einen Kasten Bier zu sich nehmen ;)

Der restliche Härtegrad ist einer FSK 16 angemessen und passt zu einem solchen Film.
Übrigens muss man bei diesem Film den Anspruch an Realität und Glaubwürdigkeit extrem herunterschrauben. Da wird auf Dächern gefahren oder es gibt Schießereien auf dem Dach mit Hubschraubern oder es gibt kleine Explosionen im Stadion und es fällt keinem auf? Das Spiel läuft einfach immer weiter :D

Schauspielerisch ist das alles ziemlich ok. Batista macht seine Sache als Lead recht gut. Er bringt die Körperlichkeit mit und schauspielerisch kennt er seine Limitationen und wird auch dementsprechend eingesetzt. 

Ray Stevenson ist ein Routinier und als Bösewicht steht er auch seinen Mann. Leider taucht Pierce Brosnan viel zu wenig auf. Er hat zwar seine Minuten, aber ist irgendwie erschreckend passiv. Auch wenn seine (vorhandene schauspielerische) Klasse aufblitzt wird er viel zu wenig eingesetzt. Die Rolle hätte viel mehr Potenzial gehabt. Immerhin ist die schlussendliche Entwicklung mehr als überraschend.

Scott Mann hat mit The Tournament ein grandioses Erstlingswerk hingelegt. Seit dem ist sein Stern aber etwas verblasst. Weder Final Score noch Bus 657 (sein Film davor) können trotz einiger Stars vollständig überzeugen. Sie wirken etwas beliebig und erreichen nicht die Klasse von The Tournament, was aber nicht bedeutet das die Filme nicht gut sind. Die sind sehr unterhaltsam, nur sie könnten viel mehr sein. Bei Final Score hätte man auch noch gut und gerne 10 Minuten streichen können, damit dieser noch kompakter wirkt und flüssiger.

Fazit: Kein großer Wurf, aber ein unterhaltsamer Actioner. Etwas zu viel CGI Einsatz und etwas zu wenig Pierce Brosnan, aber der Film macht Spaß und Batista ist ein guter Lead! Man hätte aber noch etwas mehr rausholen können.