Van Damme vs. Lundgren in einem echten Klassiker!
Universal Soldier (9/10)
Story: Sie kommen aus der Vergangenheit und sind auf Töten programmiert. Im streng geheimen Auftrag der US-Regierung gelingt es Wissenschaftlern, gefallene Soldaten
gentechnologisch zu neuem Leben zu erwecken. Das Resultat: Universal Soldier. Perfekte Kampfmaschinen - Killer, die ihrer Erinnerung und ihres Gewissens beraubt sind und in Krisensituationen
eingesetzt werden. Doch das Experiment mißlingt. Zwei der Unisols erlangen ihre Erinnerung zurück und geraten außer Kontrolle. Luc Devreux (JEAN-CLAUDE VAN DAMME) und Andrew Scott (DOLPH
LUNDGREN), die noch eine tödliche Rechnung aus ihrem vorherigen Leben zu begleichen haben ... Zwei Killermaschinen, für die es kein Limit gibt.
Keiner der Beteiligten hätte sich wohl gedacht dass dieser Film, 2 günstige TV Sequels und noch 3 weitere Filme mit Van Damme nach sich ziehen würde.
Das ganze Franchise hätte es aber nicht ohne diesen Film gegeben (mal wieder ein Klassiker der von Carolco produziert wurde / Immer ein wohliges Gefühl das Logo von Carolco oder Cannon zu Beginn eines Filmes zu sehen), der auch die Karriere von Roland Emmerich einen ordentlichen Schub gegeben hat und auch zeigte das er mit größerem Budget (als im Vergleich: Moon 44) umgehen kann. Universal Soldier führte ihn zu Stargate, Stargate schließlich zu Independence Day.
Auch für die beiden Hauptdarsteller und Actionlegenden: Van Damme und Lundgren war das ein eminent wichtiger Film. Van Damme zeigte dass er auch in größeren Produktionen als sympathischer Lead ziehen kann (was später zu Timecop und seinem Vertrag mit Universal führte) und Lundgren bewies das er schauspielerisch doch mehr draufhatte als von vielen gedacht. War er zwar bei Rocky 4 schon der Antagonist, aber eher stoischer Natur, darf er hier frei und wild aufspielen und macht das mehr als ordentlich.
Auch wenn die Story natürlich deutliche Anleihen an Terminator und auch Robocop hat, ist sie doch eigenständig genug um nicht als billiger Abklatsch daherzukommen. Ist Van Damme vs. Lundgren zwar das Verkaufsargument für den Film, dann ist die Beziehung zwischen Van Dammes Charakter und der von Ally Walker verkörperten Reporterin doch das emotionale Herz des Films. Die Chemie stimmt zwischen beiden und in den häufig lustigen Szenen zwischen ihnen, wird der Film nicht nur aufgelockert sondern es wird eine Sympathie für die Rollen geschaffen die die Leute doch mehr mit den Charakteren mitfiebern lässt, als in einem typischen Genre Beitrag.
Die Szene als er nackt auf den Parkplatz läuft, sie ihm den Peilsender entfernen soll, er durch die Wände stürmt oder die Szene im Restaurant zeigten auch zum ersten Mal das Van Damme auch in der Lage ist ein gewisses komisches Talent an den Tag zu legen.
Neben Dolph und Van Dammi sind auch die anderen Unisols gut besetzt. Voran geht da Ralf Möller der mit der Handgranaten und der „rohes Fleisch“ Szene, einige gute Sequenzen spendiert bekam. Dazu kommen mit Tom „Tiny“ Lister, Simon Rhee (legendärer Stuntcoordinator) und Eric Norris (ja der Sohn von Chuck Norris) Bekannte des Genres.
Loben muss man hier auch die Arbeit von Ed O’Ross und Leon Rippy die beiden ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellten. Die beiden überzeugen auf ganzer Linie und schlüpfen quasi in ihre Rollen. Für mich war Ed O’Ross zuvor nämlich immer Victor Rosta aus Red Heat und Leon Rippy der eher schmierige, zwielichtige Typ. Gene Davis, der Adjutant von Ed O’Ross spielte übrigens in 10 to Midnight (dem Bronson Klassiker) den irren nackten Killer. Nicht vergessen darf man das auch Jerry Orbach (Law & Order und Dirty Dancing) einen Auftritt im Film hat.
Ich konnte mich auch kaum noch daran erinnern wie viele bekannte Namen in zum Teil Minirollen vorkamen. Michael Jai White ist z.B. ganz kurz zu Beginn des Films zu sehen, aber man muss schon genau aufpassen. Er wurde ja zum Bösewicht in Universal Soldier The Return. Auch Kamel Krifa (Geballte Ladung) und Voyo Goric (Rambo 2) Bekannte und Freunde von Van Damme, sogar sein Sohn Kris Van Damme (als junger Luc) bekommen kurze Auftritte spendiert. Es heißt also immer die Augen aufzuhalten.
Ein genialer Kniff der Produzenten und von Emmerich war Vic Armstrong als Second Unit und Stunt Koordinator zu verpflichten. Als einer der besten seines Fachs zeigt er hier einmal mehr wie grandiose Action inszeniert werden kann. Der Film hat nicht nur tolle Nahkämpfe zu bieten, auch die Sequenz am Damm und die Sequenz mit dem Gefangenentransport ist mehr als gelungen. Kein CGI im Einsatz, noch schön handgemacht. Brachial und toll gefilmt, so sollte Big Blockbuster Action aussehen!
Auch ist der Härtegrad des Films nicht zu unterschätzen, vor allem zu Beginn hagelt es Kopfschüsse wie 3er bei den Golden State Warriors. Auch danach lässt der Film kaum nach und auch das Ableben von Dolph ist ein legendärer Abgang eines Bösewichts.
Fazit: Ein toller Film, unterhaltsam, mit einer interessanten Prämisse, gut aufgelegten Stars und grandios gefilmter Action. Emmerich hatte mit diesem Film eine echte Duftmarke hinterlassen und Van Damme und Dolph zeigten uns was sie alles draufhaben.
Fun Facts:
- Voyo Goric durfte auch bei den Stunts mitarbeiten, wie auch Peter Malota (Regisseur von Kill em All und auch in
Geballte Ladung zu sehen). Kamel Krifa hingegen wurde sogar als Personal Trainer von Van Damme in der Produktion geführt. Van Damme kümmert sich also um seine Freunde.
- Ursprünglich engagierte Carolco Roland Emmerich und den Drehbuchautor Dean Devlin, um an einem anderen Projekt zu arbeiten, einem Action-Science-Fi-Horror Film mit dem Titel: Isobar, in dem
Sylvester Stallone und Kim Basinger die Hauptrolle spielen sollten. Er sollte in der Zukunft in einem Hochgeschwindigkeitszug spielen, indem genetisch geschaffene Monster Passagiere angreifen.
Emmerich war zweiter Regisseur des Projekts, nachdem Ridley Scott aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Carolco und dem Produzenten Joel Silver aufgegeben hatte.
Emmerich und Devlin hatten schlussendlich die gleichen Probleme mit ihnen. Der Film, der ein Budget von 90 Millionen Dollar gehabt hätte, wurde dann von Carolco gecancelt, und stattdessen gaben sie Emmerich und Devlin, das Drehbuch für Universal Soldier um es zu überarbeiten (es war wohl viel düsterer angelegt) und den Film zu drehen, nachdem Regisseur Andrew Davis (Auf der Flucht) aufgrund des hohen Budgets und der kreativen Unterschiede, von diesem Projekt zurückgetreten war.
Also durch das nicht zustande kommen von Isobar bekamen wir Fans zwei Actionklassiker spendiert: Cliffhanger und Universal Soldier!
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