Ein würdevoller Film, aber wer ein Spektakel erwartet wird enttäuscht werden!
Everest (7/10)
Story:
Der Mount Everest - ein Mythos und gleichzeitig eines der größten Abenteuer dieses Planeten. Für die Teilnehmer zweier Expeditionen ist er die Herausforderung ihres Lebens. Als die beiden Gruppen
der erfahrenen Bergsteiger Scott Fischer (Jake Gyllenhaal) und Rob Hall (Jason Clarke) die Gipfelerstürmung in Angriff nehmen, gerät diese zu einem dramatischen Kampf ums Überleben. Denn selbst
die beste Vorbereitung und das härteste Training ist keine Garantie, wenn plötzlich das Leben nur noch an einem seidenen Faden hängt.
Der Film basiert auf der wahren Geschichte des Unglücks am Mount Everest von 1996. Bei diesem Unglück haben 8 Menschen ihr Leben gelassen und um diese Menschen geht es in diesem Film.
Der Film ist so ziemlich das Gegenteil von Vertical Limit oder natürlich ganz weit weg von Cliffhanger. Dieb beiden Filme finde ich sehr unterhaltsam. Cliffhanger aber auch Vertical Limit sind dabei aber eher Actionfilme als Charakterstudie. Die Charaktere sind vor allem dazu da um für spektakuläre Szenen zu sorgen, hier ist das anders.
Bei Everest ist das anders. Hier stehen die Charaktere und die Faszination des Everest im Mittelpunkt. Darauf muss man sich einlassen, macht aber Sinn um der Geschichte treu zu bleiben. Es kommt zwar Spannung auf (wenn man die Geschichte nicht bereits vollständig und bis ins kleinste Detail kennt) und es gibt auch ein paar spektakuläre Szenen, aber immer mit Bedacht und immer darauf ausgelegt, die damaligen Ereignisse ziemlich wahrheitsgetreu nachzuerzählen.
Das ist ein Ensamble Film. Zwar steht Jason Clarkes Rolle schon etwas im Fokus, aber sie überstrahlt nicht die anderen Charaktere. Neben Jason Clarke spielen noch, Josh Brolin, Jake Gyllenhall, Sam Worthington, Keira Knightly, Robin Wright (habe ich beinahe nicht erkannt), Michael Kelly und andere mit. Wirklich ein guter, stimmiger Cast der hier versammelt wurde.
Es wird hier sehr würdevoll mit den Charakteren umgegangen, dadurch fehlen aber auch ein wenig die Ecken und Kanten, die Reibungen die so ein Drama auch verstärken und spannender machen können.
Alle Charaktere sind sehr liebenswürdig und nett, aber es sticht dadurch auch keiner wirklich heraus. So gibt es keinen Charakter der einem so richtig in Erinnerung bleibt, aber auch keiner der negativ auffällt.
Es gibt nur wenige Szenen bei denen man erkennt dass diese definitiv in einem Studio gedreht wurden. Klar kann man mit keinem der bekannten Darstellern auf der Spitze drehen und um nicht falsch verstanden zu werden, die Szenen sehen definitiv nicht billig aus.
Es gibt definitiv schöne Schauwerte zu bestaunen, man hat sich wirklich Mühe gemacht und hat es schlussendlich auch geschafft, den Everest imposant erscheinen zu lassen.
Insgesamt ein wirklich schöner Film, schöne Aufnahmen, toll gefilmt und mit guten Darstellern in einer wahren Geschichte. Ob man ihn jetzt wirklich gebraucht hätte oder eine Dokumentation nicht reicht muss jeder für sich selbst entscheiden.
Fazit: Ein würdevoller, trauriger Film der nicht Effekthaschend daherkommt sondern sehr respektvoll mit den Überlebenden, aber auch mit den Opfern des Unglücks umgeht.
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