Biederer Bronson!
Love and Bullets oder ein Mann räumt auf (5/10)
Story:
Der Hemdsärmelige Charlie Congers (Charles Bronson) hat den Auftrag, den Kopf einer Organisation, Joe Bomposa (Rod Steiger) zu überführen. Bomposas Ex-Geliebte Jackie Pruit (Jill Ireland) ist die einzige Person, die Congers dabei helfen kann. Ihrer habhaft zu werden ist jedoch nicht einfach, da Bomposas Männer Sie in der Schweiz versteckt haben. Nach erfolgreicher Suche befinden sich nun beide auf einer waghalsigen Flucht, wobei sich zwischen den beiden eine starke Anziehungskraft entwickelt. Bomposas Männer (u.a. Henry Silva) jagen Sie nun quer über Europa und Charlie beginnt an seinen Auftraggeber zu zweifeln, da die politischen Intrigen Sie zu verschlingen drohen.
In Deutschland ist der Film zwar nur sehr schwer ungeschnitten zu bekommen, aber ich bewerte hier die uncut Fassung!
Die Rolle des Charlie Congers ist eine klassische Bronson Rolle. Er spielt den harten, männlichen Typen und Rächer, der wenig auf Autoritäten gibt und auf eigene Faust handelt. Das passt
und man bekommt von ihm genau das was man erwarten darf.
Ireland dagegen ist von der Rolle doch ziemlich überfordert und ist sehr nervig. Sie hat ihre Rolle wohl an Dolly Parton angelegt, was aber hier eher wie eine ziemliche Karikatur wirkt.
Ireland war keine begnadete Schauspielerin, aber auch keine miese (z.B. in Ein stahlharter Mann war sie überzeugend) nur hier war es kein Vorteil das Bronson am liebsten mit seiner Frau Filme
gedreht hat.
Rod Steiger war dagegen ein begnadeter Darsteller, nur was er sich dabei gedacht hat seine Rolle stotternd anzulegen weiß wohl nur er selber. Das nimmt seinem Charakter viel von seiner
bedrohlichen Wirkung und führt eigentlich zum Gegenteil, man kann ihn nicht wirklich ernst nehmen, wirkt eher unfreiwillig komisch. Henry Silva als schmieriger Killer ist dagegen passend und gut
besetzt. Der Mann hat einfach eine Bad Guy Visage!
Der Film kommt dann aber doch echt etwas bieder daher. Das Setting in der Schweiz sollte wohl an die Bond Filme der 60er/70er erinnern, aber wirkt doch sehr trist und langweilig und wird
auch so in Szene gesetzt.
Auch der Schnitt (wie erwähnt, ich habe die ungekürzte Fassung gesehen) und die doch recht unspektakulären Szenen oder die träge Musik tragen nicht gerade zur Spannung auf Aufregung bei. Der Film
ist von 79 und wirkt doch noch deutlich älter. Ein paar nette Explosionen hat der Film jedoch, aber das war es auch sonst, die Action ist wirklich äußerst behäbig angelegt.
Das Ende (kein klassiches Happy End) wertet den Film dann doch eher auf. In den letzten 15 Minuten wird der Film doch recht düster und pessimistisch, was ich so nicht erwartet hatte, das
lässt ihn nicht ganz zum Rohrkrepierer werden.
Fazit: Leider, ein nicht wirklich gut gealterter Thriller. Der Film wirkt äußerst behäbig und spannungsarm. Auch darstellerisch eher enttäuschend was man hier geboten bekommt,
alleine etwas für Bronson Fans und Komplettisten.
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