Low Budget Sci Fi mit Stärken und Schwächen
The Last Sentinel / Robo Terminators (4/10)
Story:
In der nicht mehr allzu fernen Horrorzukunft regiert ein autoritäres Regime über die rauchenden Trümmer einst blühender amerikanischer Städte und hetzt jedem Oppositionellen Heerscharen mitleidloser Robocops hinterher, gegen die selbst ausgebildete Elitekrieger alter Schule keine Schnitte kriegen. In diesen düsteren Tagen prallt der letzte lebende Kämpfer (Don "The Dragon" Wilson) einer pro-humanen Eliteeinheit auf eine ihrer Kombattanten beraubte Widerstandskämpferin (Katee Sackhoff), und gemeinsam ringt man sich zu einer außerordentlichen Kraftanstrengung durch.
Ich bin inzwischen ein großer Fan von Jesse V. Johnson geworden, vor allem in den letzten Jahren hat der Mann ein paar tolle Titel mit Scott Adkins hingelegt: Savage Dog und Accident Man.
Ich kenn aber auch noch ein paar andere Titel von ihm wie The Package (mit Dolph und Steve Austin) oder auch Alien Agent.
Robo Terminators oder (der bessere Titel ist) The Last Sentinel kannte ich noch nicht und ich war sehr auf dieses Frühwerk gespannt, auch wegen des Cast.
Als erstes muss man klar feststellen das es sich hier um einen Low Budget Scifi Film handelt. Das Budget war nicht üppig, es wurden zwar ein paar Szenen in LA gedreht, der Rest aber vor allem in
einer Industrieanlage die für 80% des Films herhält. Irgendwann sieht man jedes Industrierohr zum zweiten Mal. Die gigantische Armee ist auch gar nicht so beeindruckend. Highlight ist aber der
"Server Room" quasi die Einsatzzentrale für die "Dronen" Polizei, der besteht mit (gefühlt) 2-3 Atari PCs und paar Windows 95 Rechnern....und das bei einem Sci Fi Film. Das ist schon hart.
Immerhin wurden auch Teile des Universal Studios Gelände für 2 Tage gemietet und ich mag die Bilder die dort entstanden sind, herrlich oldshooliger Look.
Dazu versucht man die mangelnde Abwechslung durch einen ordentlichen Einsatz von Patronen und Explosionen zu übertünchen. Also bei den Explosionen war ich echt überrascht, da wird ordentlich was
abgefeiert.
Schusswechsel gibt es gefühlt mehr als beim letzten letzten Irak Krieg, aber das wirkt irgendwann auch ermüdend.
Die Story ist eigentlich recht einfach, manchmal wirkt sie dennoch etwas konfus, unentschlossen und mit manchen Storyentscheidungen macht sich der Film das Leben selber schwer. Seien es die
sprechenden Waffen oder die erzwungene und kaum überzeugende Liebesgeschichte.
Don "the Dragon" Wilson spielt die Hauptrolle, der Mann ist zu Recht eine Kickboxlegende, zur Wahrheit gehört aber auch das der Mann kein großer Schauspieler wird oder war, dafür ist er doch zu limitiert. Die Rolle hier kommt ihm aber zugute, da sie viele seiner Schwächen etwas überdeckt und insgesamt muss man ihm schon zugestehen, das er das recht ordentlich macht.
Katee Sackhoff, war zum damaligen Zeitpunkt schon ein Star durch Battlestar Gallactica (und auch Big Bang Theory) und ist durchaus für einen B-Sci-Fi/Actioner ein ordentlicher Name. Sie macht das
auch sehr sympathisch nur leider ist ihre Rolle etwas undankbar.
Man war sich wohl etwas unentschlossen ob sie jetzt eine knallharte Kämpferin sein sollen oder doch eher die Dame die es zu retten gilt, das ist weder Fisch noch Fleisch.
Auch hat Sie insgesamt nicht ganz die Karriere gemacht, die man von ihr erwartet hat, so ist Sie weiterhin vor allem in Serien zu sehen.
Bei den Nebendarstellern kann der Film auch Punkten. Keith David und Bokeem Woodbine sind beide gutes und sehr routinierte Darsteller, die auch schon in sehr großen Produktionen mitgespielt
haben. Beide wurden von Jesse V. Johnson auch in anderen Filmen von ihm eingesetzt und man versteht warum, die sind eine sichere Bank.
Steven Bauer (bekannteste Rolle damals in Scarface) hat einen Cameoauftritt, aber der ist mehr als verzichtbar.
Actionmäßig bekommt man wie bereits erwähnt vor allem viel Geballer geboten, aber das ist irgendwann auch aufgrund des Settings redundant. Nahkampfszenen sind sehr reduziert, da hätte man sich
bei dem ehemaligen Kickbox Weltmeister doch etwas mehr erwartet.
Der Finale Schwertkampf, macht in der Welt des Films absolut keinen Sinn, aber birgt noch einmal nette Abwechslung, auch wenn er gerne etwas länger und spektakulärer hätte sein können.
Zusammenfassend lässt sich feststellen das Jesse V. Johnson zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich so 100% seine eigene Handschrift gefunden hat, außerdem reden wir hier über einen wirklichen
Low Budget Film. Man sollte also definitiv nicht zu viel erwarten.
Fazit: Ein Film mit Stärken, aber leider noch mehr Schwächen! Kein großer Wurf, der Film will zu viel, weiß aber doch noch zu unterhalten. Von Jesse V. Johnson ist man inzwischen besseres gewohnt!
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