Eigentlich zu verrückt um wahr zu sein!
Barry Seal (Only in America) (7,5/10)
Story: Anfang der 80er Jahre hält sich der sympathische Draufgänger Barry (Tom Cruise) durch raffinierte Schmuggeleien neben seinem Job als Pilot gut über Wasser. Kompliziert wird es, als er von
der CIA rekrutiert wird, um an verdeckten Operationen in Südamerika mitzuarbeiten. Schnell stellt Barry fest, dass sich auch mit der Gegenseite durchaus lukrative Geschäfte machen lassen. Schon
bald verstrickt er sich immer tiefer in dubiose Machenschaften zwischen CIA, FBI, Guerrilla-Kämpfern in Nicaragua und dem kolumbianischen Kartell um Pablo Escobar. Ein irrwitziges Abenteuer als
Waffenschmuggler, Drogenhändler und verdeckter CIA-Agent beginnt.
Das ist nach Edge of Tomorrow (den ich überragend finde, der aber leider damals etwas gefloppt ist) inzwischen die zweite Zusammenarbeit von Tom Cruise mit Regisseur Doug Liman.
Schaut man sich die Extras an, dann scheinen die beiden sich gefunden zu haben, haben Sie während der Dreharbeiten sogar im gleichen Haus gewohnt.
Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Barry Seal (auch wenn Tom Cruise dem wahren Barry Seal keinen Funken ähnlich sieht, so wurde Barry Seal von den Kolumbianern El Gordo, der Dicke genannt), hier wurde das ein oder andere zugespitzt und schon beinahe ins satirische gezogen, aber das wahre Leben von Barry Seal war einfach so verrückt, das war die perfekte Vorlage für so einen Film.
Der Film hat eine durchgängig leichte Note, auch wenn an der ein oder anderen Stelle es etwas dramatischer wird. Immer wenn man denkt was kann jetzt noch passieren, setzt der Film noch einen drauf, es kommt absolut keine Langeweile auf! Das Finale ist etwas antizyklisch, aber so ist es nun mal auch im wahren Leben zu Ende gegangen und irgendwann muss selbst so ein Charakter seine Konsequenzen tragen.
Von der Filmmusik, über die Outfits bis zu der Qualität der Bilder hier wird versucht die 70er und 80er heraufzubeschwören und die meiste Zeit gelingt das sogar richtig gut. Das alles sieht wie
von Cruise gewohnt, aber auch einfach hochwertig aus.
Hier sollte man keine ernsthafte Auseinandersetzung mit Drogen oder der Kriminalität erwarten, sondern hier wird ein Rahmen gespannt für eine amüsante Gaunerkomödie.
Insgesamt erinnert einen das immer wieder mal an Catch Me If You Can mit einem Schuss Forrest Gump, nur mit höheren Einsätzen.
Zu den Darstellern:
Tom Cruise hat merklich Spaß an der Rolle und liebt es diesen lebenslustigen, total verrückten und doch liebenswürdigen Charakter darzustellen. Dabei schafft es der Film und vor allem Cruise das
man immer auf der Seite von Seal ist. Egal wie verrückt, doof oder selbstsüchtig seine Entscheidungen sind irgendwie mag man ihn trotzdem immer.
Und egal wie man zu ihm steht, wegen seiner Religion, der Mann ist ein verdammtes Phänomen. Über wie viele Jahre dieser Mann inzwischen einen hochkarätigen Blockbuster nach dem anderen produziert
sucht seinesgleichen!
Ich würde den Charakter seiner Frau jetzt nicht wirklich als starken Frauencharakter beschreiben. Die Rolle, die von Sarah Wright dargestellt wird, wirkt eher etwas naiv und dümmlich, aber immerhin liebenswert. Sarah Wright spielt das definitiv empathisch, auch wenn ich beim ersten hingucken gemeint habe da würde ich Jessica Simpson sehen.
Alle anderen Darsteller z.B. die Kolumbianer sind gut besetzt, herausstechen tun noch Domhnall Gleeson als CIA Mitarbeiter im Karriererausch und Caleb Landry Jones als Schwager von Seal.
Caleb Landry Jones sieht unfassbar fies aus, kaum jemanden gesehen der so unfassbar nach White Trash aussieht wie Jones. Man sieht ihn und fragt sich wie so jemand entstehen konnte :D
Fazit: Eine charmante Gaunerkomödie mit Tom Cruise in absoluter Spiellaune. Der Film macht Spaß und ist definitiv kein Drama. Amüsante knappe 2 Stunden ohne auch nur einen Funken Leerlauf!
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