Ein wilder Ritt! Rodriguez war nie besser!
From Dusk Till Dawn (9/10)
Story:
Die Gecko-Brüder (George Clooney und Quentin Tarantino), berüchtigte Gewaltverbrecher, ziehen eine blutige Spur durch Texas. Nach einem spektakulären Banküberfall pflastern sie ihren Fluchtweg mit zahlreichen Leichen - der krankhafte, unberechenbare Richard rastet gelegentlich einfach aus. Mit einem gottlosen Priester (Harvey Keitel) und seinen Kindern (u.a. Juliette Lewis) als Geiseln schaffen die Gecko-Brüder den Sprung über die mexikanische Grenze. Zur Feier des Tages besaufen sie sich im Titty Twister, wo die einheimische Kundschaft Fremde so richtig zum Fressen gern hat.
From Dusk Till Dawn ist ein waschechter Klassiker und für mich der Höhepunkt in der Filmographie von Robert Rodriguez. Zwar hat der Mann auch die genialen Desperado, Machete und Sin City zu
verantworten, aber war er für mich doch nie besser als hier!
Es war einfach herrlich den Film nach langer Zeit mal wieder zu sehen.
Der Film setzt mit seiner ersten Sequenz an der Tankstelle (mal wieder mit einem grandiosen Michael Parks, siehe Kill Bill Vol.1) gleich die Tonalität für den Rest des Films. Brutal und abgedreht, aber dabei auf eine wirre Art auch verschroben und witzig.
George Clooney war nie böser oder cooler, auch ist er auf seine eigene Art charmant und nie so ganz der totale Bad Boy. Es war ein Geniestreich ihn in den Mittelpunkt des Films zu stellen. Bei
Quentin Tarantino bin ich etwas zwiegespalten, er wirkt schmierig und widerlich, aber ist für mich kein wirklich guter Darsteller. Er fällt für mich etwas ab.
In den ersten 45 Minuten außerhalb des Titty Twisters werden die Figuren in einer Art Road Movie eingeführt. Auch die Verpflichtung von Harvey Keitel war eine tolle Entscheidung, er spielt hier
etwas gegen seinen bisherigen Rollentypus an. Der Mann ist einfach ein grandioser Darsteller und auch Juliette Lewis als seine Tochter ist toll gecastet.
Natürlich erinnern sich die meisten an die weiteren 45 Minuten des Films. Ab dem Titty Twister wird es einfach nur herrlich wild. Alleine schon die Einführung von Sex Machine (Make Up Guru Tom
Savini) und B-Movie / Italo Legende Fred Williamson (Hier das Interview mit Fred) als Frost zeigen wo die Reise hingehen soll.
Eine der bekanntesten und erotischsten Szenen der Filmgeschichte ist sicherlich der Auftritt von Salma Hayek. Die Frau ist zwar immer noch sexy, aber ihr Tanz damals, ihr ganzes Auftreten, das
ist einfach wow! Dazu die perfekte musikalische Untermalung von Tito und Tarantula!
Nach der Konfrontation zwischen den Gecko Brüdern und Danny Trejo (Cousin und Stammkraft von Robert Rodriguez) sowie Cheech Marin (er spielt 3 verschiedene Charaktere in dem Film, seine Pussy
Rede ist legendär) wird es einfach nur wild. Die Vampire sind los und ab dann gibt es kein Halten mehr, die Gewaltschraube sowie der Blutzoll wird unfassbar hochgeschraubt. Was hier gemeuchelt,
gepfählt, erstochen oder erschossen wird ist absolut abgefahren.
Die Masken sowie die praktischen Effekte suchen immer noch seines gleichen. Herrlich over the top, aber im Rahmen des Films ist das stimmig.
Die Dialoge sind manchmal flacher als Esspapier, aber darauf kommt es nicht an, das ist quasi immer mit einem Augenzwinkern versehen.
Dieser wilde Mix aus Gangster/Roadmovie und Vampir/Splatterfilm dürfte eigentlich gar nicht funktionieren, aber hier zeigt sich wie gut Rodriguez damals wirklich war. Der Film funktioniert nicht
einfach nur, nein der ist große, große Unterhaltung. Rodriguez hat einfach mal zusammengebastelt worauf er Lust hatte und auch besetzt wen er wollte (z.B. der kurze Aufritt von John Saxon).
Sein Spaß, seine Freude springt quasi als Funke vom Bildschirm auf den Zuseher.
Fazit: Ein wilder Ritt und für mich der Höhepunkt in der Filmographie von Robert Rodriguez! Clooney war nie cooler, Hayek nie mehr sexy, dazu Keitel, Lewis, Williamson und Savini...ein blutiges Spektakel mit viel Witz und hohem Kultfaktor!
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