Eine gelungene Neuerzählung einer Ikone und ein sehr unterhaltsamer Abenteuerfilm!
Legend of Tarzan (7,5/10)
Story:
Vor Jahren hat der als Tarzan bekannte Brite (Alexander Skarsgård) den afrikanischen Dschungel verlassen, um als Lord Greystoke, mit seiner geliebten Frau Jane (Margot Robbie) ein standesgemäßes Leben zu führen. Jetzt wird er vom britischen Parlament zurück in den Kongo geschickt, ohne zu ahnen, dass er nur als Schachfigur in einem tödlichen Komplott dienen soll – eingefädelt hat es der Belgier Captain Leon Rom (Christoph Waltz).
Der Film hat somit (bezugnehmend auf die Story) einen erfrischend anderen Ansatz als die Tarzan Filme der Vergangenheit. Die Begegnung von Tarzan und Jane wird nur in Rückblenden erzählt. Der Kern der Geschichte ist zwar weiterhin die Beziehung zwischen Tarzan und Jane, aber der Film nimmt sich Zeit die Rückkehr von Tarzan in seine Welt zu zelebrieren und legt einen weiteren Fokus auf die quasi Rückverwandlung vom Lord zu Tarzan.
Der Rest der Geschichte enthält klassische Abenteuerelemente. Da ist vieles vorhersehbar und es gibt wenig Überraschungen und Grautöne: Die Bösen sind böse, die Guten sind gut. Aber das stört mich hier überhaupt nicht. Das funktioniert hier recht gut. Die Ausbeutung des Kongos oder die Versklavung bieten einfach das Gerüst der Story und geben Tarzan (neben Jane) ein starkes Motiv für seine Aktionen.
Es geht hier um Tarzan, da Dinge rein zu interpretieren und zu hinterfragen das ein Weißer die Schwarzen rettet, das geht mir zu weit. Tarzan ist weiß und das gehört zur Legende dazu. Der Film will auch gar keine Realität abbilden.
Regie führte David Yates der vor allem für seine Harry Potter Filme und jetzt auch für die Verfilmung der Phantastischen Tierwesen bekannt ist. Er fühlt sich im Phantastischen, Magischen sehr wohl und das merkt man auch in diesem Film. Am Ende ist Tarzan nämlich nicht mehr oder weniger als ein Märchen. Wer hier Realismus sucht ist fehl am Platz.
Die Landschaftaufnahmen von Afrika funktionieren natürlich immer. Ansonsten gibt es natürlich recht viel CGI zu bestaunen. Da wurde das Budget aber auch ordentlich investiert, man merkt das da CGI eingesetzt wurde, aber das sieht hochwertig aus vor allem bei den Gorillas hat man das sehr überzeugend gestaltet. Die Kampfszenen zwischen Tarzan und seinem Affenbruder ist vielleicht das visuelle Highlight des Films. Nur im Finale wirkt es dann schon alleine aufgrund der Masse der Effekte doch recht künstlich. Mit der Musik, den Aufnahmen und auch der Farbgestaltung (entweder kräftiges grün oder kühles blau) wird eine tolle Stimmung geschaffen.
Zu den Darstellern: Alexander Skarsgård ist vielleicht nicht der beste Schauspieler auf der ganzen Welt, aber ein verdammt sympathischer und körperlich passt er wie die Faust aufs Auge als Tarzan. Ich war bei ihm doch recht skeptisch, muss aber sagen dass er mich doch überzeugt hat. Die Chemie zwischen ihm und Margot Robbie als Jane passt zu 100%. Als ich Margot Robbie zum ersten Mal sah hab ich eigentlich nicht viel von ihr gehalten oder erwartet, inzwischen bin ich aber ein kleiner Margot Robbie Fan geworden. Ihre Harley Quinn war das mit Abstand beste an Suicide Squad und auch hier ist sie sehr überzeugend und drückt dem Film ihren Stempel auf. Wolf of Wall Street, Suicide Squad und Legend of Tarzan, drei verschiedene Rollen und sie überzeugt in jeder davon.
Samuel L. Jackson bin ich in letzter Zeit eigentlich überdrüssig geworden, aber hier hat er mich sehr unterhalten und er passt in die Rolle. Er und Skarsgard geben ein gutes Gespann ab und der Buddy Humor funktioniert zwischen den beiden und sie bringen eine gute Portion Leichtigkeit in den Film.B ei Waltz ist die Sache schon wieder schwieriger. Keiner kann solch schmierige Bösewichte so genial spielen. Das kann wirklich keiner besser, aber auf der anderen Seite muss er aufpassen (und gefühlt ist es schon zu spät) das er nicht nur noch auf solche Rollen festgelegt wird. Nach Spectre und diesem Film hat man sich an solchen Rollen doch etwas satt gesehen. Djimon Hounsou ist in seiner Rolle dann aber doch echt verschenkt.
Kurz zum 3D Effekt. Der kommt vor allem in den rasanten Lianen und Kampf Szenen zur Geltung und birgt hier echten Mehrwert. Das macht Spaß und ist zu empfehlen.
Fazit: Ein sehr unterhaltsamer, sehr klassisch angelegter Abenteuerfilm mit einem tollen Hauptdarstellergespann und schönen Schauwerten!
Kommentar schreiben