Der Mann ohne Stahlkralle aber leider auch und ohne Mimik!
Ironheart (objektiv 3/10)
Story:
Eine Disconacht endet für Cindy mit der Verschleppung durch die Drogendealerbande des Gangsters Milverstead (Richard Norton). Der Polizeibeamte Douglas macht sich auf die Suche nach der
verschwundenen jungen Frau. Eine Spur führt ihn direkt zu den Entführern, doch dort wird er in einen Hinterhalt gelockt und brutal von dem Killer Ice (Bolo Yeung) getötet. Der Cop John Keem
(Britton K. Lee) der Ex-Partner von Douglas, fährt nach Portland, und darf sich rasch mit Milversteads und dessen Schlägern auseinandersetzen. Im Alleingang nimmt er es mit Milverstead und seinen
Leuten auf.
Nachdem Chinese Salesman mit Seagal und Tyson schon so viel Spaß gemacht hat, auch hier wieder ein Film mit viel Unterhaltungspotenzial wenn auch ungewollt. Schlefaz lässt grüßen, wo Chinese Salesman aber aufgrund eines unglaublichen chinesischen Größenwahns sehr viel Spaß macht, sind es hier die Unzulänglichkeiten die einen bei Laune halten.
Wer der mit Abstand schlechteste Darsteller eines Films der Hauptdarsteller ist, dann sollte das einem zu Denken geben. Wenn Der Hauptdarsteller gleichzeitig der ausführende Produzent ist und das auch noch sein einziger Film bleibt, dann sollten alle Alarmglocken läuten.
Britton K. Lee ist wirklich eine Ausnahmeerscheinung, eine außergewöhnlich schlechter Darsteller, der weder schauspielern noch einen Text sauber vortragen kann. Ein paar Stunden
Schauspielunterricht mehr hätten ihm gut getan. Er hat keine Mimik oder Ausdruck, er wirkt total apathisch und eine Tüte Popcorn ist aufregender. Man kann es kaum anders ausdrücken aber er wirkt
manchmal schon beinahe autistisch.
Die langen Takes auf sein Gesicht sind wirklich extrem schmerzhaft und das tut beim zusehen schon weh, der Mann hat wirklich die Ausdrucksstärke eines Marshmallows mit Schlaftablettenflavour.
Wenn er böse guckt, dann sieht er aus wie ein Kind auf dem Töpfchen.
Sein Love Interest in dem Film ist schauspielerisch keine Offenbarung, aber definitiv besser als er und hat tolle Ballonseide an.
Auf der anderen Seite spielt Richard Norton mit der schauspielerisch mit Abstand der beste in dem Film ist. Der Mann ist in der Regel kein schlechter Schauspieler keine Frage, aber normalerweise ist er jetzt nicht für seine Schauspielkunst am bekanntesten. Was ich gar nicht verstehen kann, ist das man ihn in einem Film hat, ihn dann aber nicht kämpfen lässt? Totale Verschwendung! Warum er am Ende so Angst vor Britton K. Lee hat macht gar keinen Sinn und dann bekommt er noch seinen Kopf abgeschlagen, WTF?
Bolo Yeung der prominent auf dem Cover abgebildet ist wird für viele das Hauptargument für einen Kauf gewesen sein. Bolo ist das Beste am ganzen Film, er sieht sehr fit aus und tänzelt wie zu besten Bloodsport Zeiten. Nur sein Ende ist doof, der Fight ist schlecht choreographiert und schwach, da wäre mehr drin gewesen bzw. da hätte mehr drin sein müssen.
Das Britton K. Lee Martial Arts technisch was drauf hat, das erkennt man recht schnell nur sind die Fights nicht wirklich toll gefilmt und die ganzen Attentatsversuche einfach extrem plump.
Die Schnitte sind einfach auch extrem schlecht gesetzt, beim Showdown macht das Hin und Her Gerenne sowie die Schnitte dazu (auch zu Beginn gibt es wilde Sequenzen) keinen Sinn und wirken
amateurhaft.
Das dieser ganze Film unter der Regie von Robert Clouse entstand, der den legendären Enter the Dragon / der Mann mit der Todeskralle mit Bruce Lee gedreht hat, wirkt schon recht tragisch. Hier
und da spielte Bolo Yeung mit aber sonst liegen Welten dazwischen. Ironheart stellte dann auch seine letzte Regiearbeit dar und das ist vielleicht auch gut so.
Was hier an Szenen zu bestaunen gibt ist echt wild. Eine Verfolgungsjagd die in Sekunden von Regen auf Trockenheit wechselt. Die schlecht gespielten Todesschreie. Ein explodierendes Auto das
dafür um ein paar Meter versetzt werden muss. Ein Handlanger wird so gefilmt das er wie zwei wirken soll und das er in einer Sequenz mal alleine im Auto sitzt, dann mit Begleitung, dann wieder
alleine und das mit wechselnden Klamotten, grandios.
Mein persönliches Highlight ist jedoch die Sequenz in der er beschattet wird, diesen Verfolger abschüttelt und danach seinen Beschatter selbst beschattet und das so unauffällig wie ein Islamist
auf einer NPD Versammlung.
Am objektiv Besten ist der catchy Intro Song zu Beginn des Films. Sehr eingängig und für 1992 sicherlich top modern. Der Song kommt netterweise noch einmal am Ende, denn die ganze musikalische
Untermalung dazwischen ist nervig.
Fazit: Ein Film steht und fällt mit seinem Hauptdarsteller und dieser fällt und fällt und fällt. Durch ihn und durch die anderen Unzulänglichkeiten macht der Film aber trotzdem Spaß. Man kann kaum glauben das Robert Clouse für Enter the Dragon mitverantwortlich ist.
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