Der Film will zu viel!
F.F.C. Female Fight Club (5/10)
Story:
Beccas (Amy Johnston) düstere Vergangenheit bestand aus illegalen und gefährlichen Straßenkämpfen in Las Vegas. Doch vor fünf Jahren hat sie der Stadt den Rücken gekehrt und ein neues Leben begonnen. Bald darauf taucht Beccas Schwester Kate mit einem verzweifelten Angebot auf, wieder in den Ring zu steigen. Eine gefährliche Organisation sitzt ihr im Nacken. Becca steht vor einer schweren Entscheidung. Soll sie ihrer Schwester beistehen und in die Welt der Kämpfe zurückkehren? Bald geraten die Dinge außer Kontrolle. Und auch ihr Vater (Dolph Lundgren), der gerade im Gefängnis eine Strafe absitzt, kann ihr dabei nicht helfen.
Amy Johnston ist eine hervorragende Kämpferin und hat schauspielerisch definitiv noch Potenzial. Zudem ist Sie eine unheimlich nette Person und das Interview mit ihr hat viel Spaß gemacht! Deshalb bin ich mit sehr viel Vorfreude an diesen Film gegangen, auch weil mit Dolph einer meiner All Time Favoriten mitspielt.
Ich wurde zwar nicht extrem enttäuscht, jedoch dachte ich mir nach Ansehen des Films das hier leider viel Potenzial verschenkt wurde und das weil man den Film komplexer machen wollte als er sein
musste.
Eigentlich hatte ich einen reinen Kampfsportfilm, halt nur mit Frauen erwartet und nicht das der Teilweise in einen Psychotrhriller / Rachefilm mündet, aber dazu später mehr. Das Happy End passt
dann wiederum nicht wirklich zur Entwicklung des Films so das das alles etwas unausgegoren wirkt.
Amy Johnstons Rolle ist komplexer als man zu Beginn erwarten dürfte, nur leider nicht wirklich glaubwürdig in ihrer Entwicklung und Motivation. Dazu denkt man sich am Ende des Films das
eigentlich nicht Sie sondern ihre Schwester die heimliche Heldin des Films ist und weitaus nachvollziehbarer handelt.
Dolphs Rolle ist recht begrenzt macht den Film aber ein Stück weit sehenswerter. Er hat einen Fight im Knast wo er zwar (leicht) hüftsteif, aber charismatisch wie immer gleiche mehrere Bad Guys
vermöbeln darf. Er ist so etwas wie die gute Seele des Films.
Bei den anderen Darstellern herrscht leider mehr Schatten wie Licht. Der Bösewicht Promoter ist aus meiner Sicht fehlbesetzt und gleichzeitig spielt der Darsteller ihn auch noch viel zu
übertrieben. Seine Handlangerinnen sind zwar fit und haben paar gute Moves, dafür geht denen schauspielerisch einiges ab.
Chuck Zito hat mich positiv überrascht füllt er seine Rolle, vielleicht nicht mit Können, aber mit viel Herz. Die Rolle von Sean Faris (der Junge hatte mal Potenzial: Never Back Down, aber
irgendwann ist er in B-C Gefilden abgerauscht: Stash House immerhin mit Dolph) ist für den Film komplett unnötig und ohne Belang.
Zum wichtigsten, den Fights: die können aufgrund der Athletik der Mädels schon überzeugen, nur sind sie zum einen nicht wirklich gut gefilmt, da fehlt etwas die Dynamik, der Impact und zum
anderen verlässt der Film unnötigerweise die Turnierkampf Gefilde. Dadurch bekommt man zwar auch Fights spendiert, die aber weitaus weniger spektakulär sind.
Das große Problem des Films ist aber einfach das er sich nicht wirklich entscheiden kann: Turnierfilm mit gewollten Comedyeinlagen, Psychothriller oder Rachefilm. In der Mitte des Films gibt es
einen recht krachenden Richtungswechsel der für mich nicht wirklich Sinn ergibt und vor allem wird es danach nicht besser, eher schlechter.
Ich habe grundsätzlich nicht gegen einen Genremix nur der wirkt hier einfach sehr unausgewogen. So wird das Training der Mädelstruppe recht lang thematisiert um im Film dann in einer Minute quasi
unmotiviert begraben zu werden.
Definitiv retten Dolph und Amy den Film davon, ein kompletter Reinfall zu sein und machen ihn sehenswert.
Fazit: Film hätte mehr Potenzial gehabt. Mit Amy Johnston und Dolph Lundgren zwei tolle Darsteller, nur leider will der Film komplexer sein als er sein müsste. Als reiner Kampfsportturnierfilm hätte er definitiv besser funktioniert.
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