Eine ordentliche Detektivgeschichte, aber auch nicht mehr!
Der Tag der Abrechnung (6/10)
Story:
Raymond St. Ives (Charles Bronson), ein Schriftsteller in Geldnot bekommt von dem schwerreichen Abner Procane den Autrag als Mittler für die Übergabe einer Geldtasche gegen eine Mappe mit
Informationen über die Planung eines Coups zu fungieren. Leider fehlen in der Mappe die entscheidenden Seiten mit der Planung für Procanes großen Coup. Procane will trotzdem seinen Coup
durchziehen. St. Ives ist mit von der Partie. Für ihn ist Tag der Abrechnung.
Der Film entstand um 1976 und stellte die erste Zusammenarbeit von Charles Bronson mit J.Lee Thompson dar. Deren dann noch 8 weitere folgten (unter anderem Caboblanco oder Murphys Law).
Drei vor der Cannon Zeit wozu St. Ives auch dazu gehört.
J.Lee Thompson war zu diesem Zeitpunkt schon ein unglaublich erfahrener Regisseur der auch für Klassiker wie Taras Bulba und die Kanonen von Navarone verantwortlich war. Man merkte schon auch
hier das er in der Lage war eine gute Leistung, vielleicht mehr als man erwarten darf, aus Bronson heraus zu kitzeln.
Seine Rolle ist zwar kein Detektiv, aber verhält sich wie einer und seine Rolle ist auch so angelegt. Das ist jetzt nicht die klassische Bronson Rolle und irgendwie kam er mir auch nicht zu 100%
passend vor.
Die Geschichte ist jetzt nicht schlecht, aber sie wirkt wie ein klassischer Plot aus den 60er/70ern ohne große Überraschungen. Die vermeintlichen Überraschungen kann man, ohne ein großer Detektiv
zu sein, doch recht gut erahnen und so zieht sich der Film trotz seiner knapp 90min doch etwas.
Der Film ist definitiv ein Produkt seiner Zeit, der Score (von Jerry Goldsmith) ist sehr 70er, auch das gemächliche Erzähltempo passt dazu. Handwerklich, wie man das von Thompson erwarten darf, absolut hochwertig.
Die Rollen neben Bronson sind absolut hochwertig besetzt. Oscar Preisträger John Houseman und Maximilian Schell sowie die hinreißende Jacqueline Bisset stellen einen wirklich beeindruckenden Cast dar, wo Bisset etwas heraussticht. Wobei die Rolle und das Spiel von Schell, naja ich würde sie als eigenwillig bezeichnen.
Dazu kommen Harry Guardino (Dirty Harry) und Harris Yulin (Scarface) sowie Dana Elcar (Macgyver). In kleinen Rollen sind Jeff Goldblum (der auch schon in Death Wish einen Ganoven spielen durfte
und somit gleich in 2 Bronson Filmen auftauchen durfte) und Robert Englund (ja Freddy Krueger) zu sehen.
Fazit: Für die damalige Zeit eine recht ungewohnte Rolle für Bronson. Insgesamt ein handwerklich gut gemachter Film, aber jetzt auch kein Film der einen vom Hocker reißt oder einem lange in Erinnerung bleibt.
Kommentar schreiben