Buchhaltung war noch nie so unterhaltsam! Affleck überzeugt.
The Accountant (7,5/10)
Story: Christian Wolff (Ben Affleck) ist ein Mathematikgenie, der mit Zahlen deutlich besser zurechtkommt als mit Menschen. Unter der Tarnung einer
kleinstädtischen Steuerberatung arbeitet er als Buchhalter für einige der gefährlichsten Unterweltorganisationen der Welt. Die Steuerfahndungsabteilung des Finanzministeriums unter Leitung von
Ray King (J.K. Simmons) kommt ihm auf die Spur – deshalb akzeptiert Christian den Auftrag eines legalen Kunden: einer Firma, die Pionierarbeit im Bereich der Robotik leistet: Dort hat nämlich
eine Buchhalterin (Anna Kendrick) Unstimmigkeiten in Millionenhöhe entdeckt. Doch während Christian in die Buchführung einsteigt und der Wahrheit näher kommt, steigt die Zahl der Todesfälle in
seiner Umgebung.
Manche sagen mit böser Zunge, dass Affleck sich die Rolle aufgrund seines beschränkten Schauspielvermögens ausgewählt hat.
Ich finde das Affleck spätestens seit The Town (und danach mit Argo und Gone Girl) gezeigt hat, das er ein guter Schauspieler ist, vielleicht kein Di Caprio, aber er überzeugt in seinen
Rollen und füllt diese mit seinem Charisma und seinem Auftreten gut aus. Das er daneben ein toller Regisseur ist brauchen wir gar nicht zu erwähnen.
Für mich ist er in den letzten Jahren eine der interessantesten Personen in Hollywood geworden. Was mir besonders gefällt ist ,dass er neben seinem Batman es auch schafft Filme umzusetzen
die im ersten Blick vielleicht nicht, wie der klassische Blockbuster daherkommen. The Accountant ist hier das perfekte Beispiel.
Ein Film über einen autistischen Buchhalter, der noch Kampfsport erfahren ist und mit Schießwaffen genauso gut umgehen kann wie mit einem Rechenschieber ist jetzt vielleicht nicht der
typische Held für einen Actionfilm.
Aber genau dieser Gegensatz macht den Charakter und den Film so interessant, ist der Hauptcharakter nicht einfach nur gut, sondern kann man sein ganzes Handeln doch auch recht zweifelhaft
finden und Affleck spielt das stoisch und mit kleinen Nuancen, die ihm die meisten wohl nicht zugetraut haben.
Neben Ben Affleck spielen mit Jeffrey Tambor, John Lithgow und J.K. Simmons so etwas wie das Who is Who der besten Nebendarsteller mit. Auch Anna Kendrick ist super gecastet, die Frau mit
den recht großen Beißern wirkt einfach ziemlich süß und man kann schon verstehen dass unser Buchhalter der Herzen Sie beschützen möchte.
Jon Bernthal so etwas wie der Neben- oder Charakterdarsteller der Stunde bekommt auch hier wieder eine klasse Rolle! Ohne zu viel zu verraten, seine Rolle bietet viel mehr als auf den
ersten Blick.
Die Action ist in den Nahkampfsequenzen kurz, hart und reduziert, wenn es dann aber zum Schusswaffen Gebrauch kommt, dann knallt es häufig und kräftig und es wirkt wie John Wick nur ohne
Augenzwinkern.
Von Regisseur Gavin O' Connor halte ich sehr viel, Gesetz der Ehre fand ich ok, aber vor allem Miracle (das Wunder von Lake Placid) und ganz besonders Warrior gefallen mir richtig gut.
Warrior erzeugt eine Sogkraft, der ich mich kaum entziehen konnte.
An der ein oder anderen Stelle wird mir vielleicht sogar etwas zu viel von Christian Wolff und seiner Herkunft erklärt. Seine Entwicklung hätte ruhig etwas nebulöser sein
können.
Auch kann man den letzten Plot Twist doch schon einige Zeit vor Ende des Films erahnen.
Nach dem Erfolg des Films ist wohl bereits ein zweiter Teil in Planung und ich freue mich bereits jetzt schon auf die weitere Entwicklung des Christian Wolff. Hier ist definitiv noch
einiges an Potenzial vorhanden.
Fazit: Ein sehr unterhaltsamer Actionfilm mit einem sehr interessanten und etwas anderem Helden.
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