Besser als sein Ruf!
Suicide Squad: Kinofassung (6/10); Extended Cut
(6,5/10)
Story: Amanda Waller (Viola Davis) will ein spezielles Team zusammenstellen, das im Dienste der USA die besonders dreckigen Fälle lösen soll. Oder anders gesagt: Wenn ein Metawesen richtig Stunk macht, dann soll die Suicide Squad für Ruhe sorgen. Dafür werden die Schurken Deadshot (Will Smith), Harley Quinn (Margot Robbie), Killer Croc, Slipknot, Diablo und Captain Boomerang (Jai Courtney) rekrutiert, die man alle damit auf Linie bringt, dass man ihnen eine Bombe implantiert, die hochgeht, wenn Befehle missachtet werden. Die erste Bewährungsprobe steht schon bald an, als nichts weniger als das Schicksal der Welt auf dem Spiel steht. Aber auch der Joker spielt noch eine wichtige Rolle.
Der nächste Film aus dem DC Cinematic Universe.
Es ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt wie die Batman Filme von Nolan so stark auf die Realität ausgerichtet waren und wie es mit dem Neustart scheinbar keine Grenzen mehr
gibt.
Ich bin grundsätzlich seit jeher schon ein DC Anhänger.
Sei es bei den Comics oder bei den Filmen. Ich mag den düsteren Grundton…muss aber auch gestehen das filmisch, Marvel mit DC, bisher den Boden gewischt hat (seit dem Neustart
wohlgemerkt).
Nun aber zu Suicide Squad…und was habe ich nicht schon schlechtes gehört…und der Film hat wirklich einige Schwächen, aber insgesamt wurde ich gut unterhalten.
Der Anfang hat mir gut gefallen und ich fand ihn gelungen…auch die Einbindung von Batman fand ich sehr gut gelöst. Der Start war gut, nur leider werden die Mitglieder der Quad
sehr unterschiedlich behandelt.
Der Fokus liegt klar auf Harley Quinn, Rick Flag und Deadshot…Killer Croc und Captain Boomerang sind in Reihe 2 und dann kommt der Rest. Das ist leider sehr unausgewogen.
El Diablo fand ich ok, aber auch etwas langweilig….Katana brauch ich nicht, absolut unnötig für mich und man sollte wenn man eine Figur überraschend sterben lassen will, etwas mehr Mühe
geben bei der Einführung…ich rede über Sliplknot.
Killer Croc wird leider viel zu wenig genutzt…da wäre viel Potenzial gewesen. Captain Boomerang wird auch zu wenig eingesetzt, aber alter Schwede war ich überrascht…das war das beste was
ich jemals von Jai Courtney gesehen habe, was ist da passiert, der war mich richtig sympathisch. Ich war erschrocken, da ich ihn bisher ausnahmslos schlecht fand in: Terminator 5 Geneysis, Stirb
Langsam 5 oder auch der erste Jack Reacher.
Joel Kinnaman wird für mich nach Suicide Squad, Run all Night und Robocop das personifizierte Mittelmaß bleiben. Nicht gut, nicht schlecht, langweilig und solide.
Deadshot ist nett ausgearbeitet. Will Smith ist der größte Star des Films und hat die meiste Zeit bekommen und hier kam die nächste Überraschung: endlich mal wieder eine Rolle wo ich ihn
mochte. In den letzten Jahren konnte ich mit Will Smith nix anfangen, hier war er aber wieder richtig gut.
Das Highlight ist aber Margot Robbie als Harley Quinn. Ich kannte sie nur aus Wolf of Wall Street und habe nicht wirklich viel erwartet, aber sie ist das definitive Highlight des Films. Bin
ein kleiner Fan geworden. Ihre Harley Quinn ist mit Abstand die interessanteste Person im ganzen Film! Vielschichtig und einfach verdammt unterhaltsam ist die gute.
Bis auf sie, sind die anderen aus der Squad aber auch einfach nicht böse genug. Sie ist die einzige bei der man wirkliche dunkle Schatten erkennt, die anderen wurden zu nett gezeichnet. Da
wurde der Film etwas zu weichgespült.
Der Joker kommt schlussendlich recht wenig im fertigen Film vor. Er hat natürlich ein schweres Erbe…Nicholson und Ledger haben so unterschiedliche und grandiose Performences hingelegt, das
jeder Schwierigkeiten bekommen hätte.
Leto macht das gut, aber ist dann doch eine Stufe unter den anderen. Obwohl der Look stimmt (er ist näher am Joker aus den Comics) und er gut spielt und er seinen Joker auch etwas anders
anlegt, ist es am Ende doch nur gut und nicht überragend wie die beiden anderen.
Obwohl ich nicht genau sagen kann was mir fehlt, ist es doch der gewisse letzte Funken der nicht überspringen will bei mir.
Die Szenen zwischen Joker und Harley und ihre Beziehung sind dann wieder ein Plus: die Beziehung der beiden hätte genug Potenzial für einen eigenen Film.
Viola Davis spielt die arrogante und böse Chefin im Schlaf, sie kann das einfach und wertet den Film so etwas auf.
Hauptschwäche des Films und größter Minuspunkt ist und bleibt Cara Delavigne. Ich habe kein Problem mit der Rolle der Enchantress, nur dann bitte mit einer richtigen Schauspielerin
besetzen: Cara bleib bei deinen Leisten.
Solches Stuntcasting führt nur in seltensten Fällen zu etwas gutem.
So viel zu den Charakteren, leider einiges an Potenzial verschleudert, aber mit Deadshot und Joker paar Sachen ok gemacht und mit Harley alles richtig gemacht.
Die Action würde ich als Superhelden Durschnitt bezeichnen, nix das man so noch nicht gesehen hätte oder was wirklich stark in Erinnerung bleiben würde. Nett um den Kopf
durchzupusten.
Das Ende ist mir schon zu Ghostbuster Like….das ist irgendwie so weit weg vom Rest vom Film….total Banane, aber irgendwie auch lustig. Da hätte der Film etwas Besseres
verdient.
Den Soundtrack des Films möchte ich aber noch hervorheben, der hat mir wirklich sehr gefallen. Nach den Reaktionen von andere zu urteilen, aber definitiv Geschmackssache, bei mir hat das
gezündet.
Mit all seinen Schwächen ist der Film aber trotzdem sehr kurzweilig geraten und vergeht schnell. Ich wurde unterhalten auch wenn der Film als Counterpart zu Guardians (so war er wohl
konzipiert) klar den Kürzeren zieht.
Habe mir noch kurz nacheinander die Kinofassung und den Extended Cut angesehen.
Der EC macht den Film nicht besser, aber er wertet ihn für mich etwas auf. Ganz einfach weil man mehr Szenen von Harley bekommt
Wirklich viel mehr sieht man aber vom Joker nicht, es scheint das viel vom Joker Material weder den Weg in die Kino oder die EC Fassung gefunden hat.
Es gibt zwei Szenen zusätzlich mit ihm, aber immer in Verbindung mit Harley…die auch im Rest eher im Fokus steht.
Die anderen Mitglieder der Suicide Squad bekommen etwas mehr Zeit, aber auch nicht wirklich viel um ihre vernachlässigten Darstellungen zu verbessern.
3D hat nur in einzelnen Szenen Mehrwert und ist zu vernachlässigen….braucht man nicht unbedingt.
Marvel hat auch paar Gurken in ihrem Universe (Thor 1&2, Iron Man 3, Avengers 2).
Was Marvel im Gegensatz zu DC jedoch hinbekommen hat, ist auch die ein oder andere Perle hinzulegen (Iron Man 1, Guardians, Captain America 2) und das sie sich einfach mehr Zeit nehmen um
Geschichten zu spannen und ein Universum auf die Beine zu stellen.
Da liegt meine Hoffnung beim Batman Solo Film von Affleck, falls dieser überhaupt noch kommt.
Fazit: Hat Schwächen ist aber nicht so schlecht wie er gemacht wird….ganz unterhaltsam, wenn man nicht viel erwartet. Am besten mit paar alkoholischen Getränken
genießen.
Kommentar schreiben