Ordentliches Spätwerk von unserem geliebtem Zen Meister!
Mercenary: Absolution (6/10)
Story:
Spezialagent John Alexander (Steven Seagal) hält sich gerade mit
seinem Vertrauten Chi (Byron Mann) in Odessa auf, um im Geheimauftrag des militärischen Geheimdienstes einen afghanischen Terroristen zu liquidieren, als ihm beim abendlichen Dinner eine
verzweifelte Frau vor den Tisch stolpert und um Schutz bittet vor den Mordbuben, die ihr folgen. Alexander mischt sich ein, macht kurzen Prozess mit den Gaunern, und steckt schon mittendrin in
einem Krieg mit erbarmungslosen Menschenhändlern (Vinnie Jones) - die obendrein beste Verbindungen zu seinem Geheimdienst unterhalten.
Die Filme von Steven spalten die Gemüter….nach seiner besten Zeit Ende der 80er bis Anfang/Mitte der 90er scheinen sich zwei Gruppen gebildet zu haben:
Die eine kann mit den weiteren Direct to DVD Machwerken überhaupt nix anfangen, die andere Gruppe verehrt ihn weiterhin kultisch.
Ich ordne mich dann doch irgendwie dazwischen ein, meine Lieblingsfilme von ihm sind weiterhin die Klassiker Anfang der 90er, aber ich schaue mir trotzdem weiterhin unermüdlich die weiteren
an, immer die Hoffnung auf steigende Qualität. Manche der Direct to DVD Filme waren unsagbar schlecht, manche unfreiwillig trashig komisch so dass sie auf eine ganz andere und eigenwillige Art
unterhalten haben.
Mercenary: Absolution gehört zu einem der besseren Filme von unserem geliebten Schattenkrieger, in letzter Zeit.
Die Zusammenfassung weiter oben gibt wirklich bereits die ganze Story her. Das empfinde ich persönlich hier als vollkommen ok. Die Regeln sind sehr schnell klar, der Film schreitet
kompromisslos und stringent voran. Keine unnötigen Twists und schlechte Überraschungen, der Film weiß was er zeigen möchte.
Der Film ist der dritte Film aus der John Alexander Reihe, die außer dem Namen eigentlich keine Verbindungen aufweisen. Auf so eine Reihe muss man erstmal kommen.
Wenn man eine Verbindung herstellen möchte dann vielleicht durch die Rollen die Seagal in diesen Filmen spielt. Alles keine reinen Good Guys…sondern eher böse Jungs die in diesen
Geschichten zu den Guten werden.
Alle drei Teile: Force of Execution (mein persönlicher Favorit der drei), A Good Man und Mercenary Absolution wurden von Keoni Waxman gedreht, dem Haus und Hof Regisseurs unseres Aikido
Spezialisten.
Neben der True Justice Serie und +10 Filmen sind auch schon wieder weitere zwischen den beiden
geplant.
Man merkt das da eine gewisse Vertrauensbasis besteht, da Herr Seagal in den Filmen von Waxman mehr macht als in seinen schlechtesten Direct to DVD Zeiten, was nicht bedeutet das er hier
mit überragendem Einsatz zu Werke geht. Keoni Waxman hat aber ein Händchen darin die Schwächen von Seagal zu umgehen oder zu minimieren. Natürlich kommt weiterhin das Double häufig zum Einsatz
und unser Aikido Moppel vermeidet es viel zu laufen oder zu rennen, aber ich fand das in vergangenen Filmen deutlich auffälliger.
Auch bedienen sie sich (inzwischen ja zum Standard geworden) des Kniffs ihm einen körperlich fitteren und agileren Sidekick an die Seite zu stellen der einen Teil der Action übernehmen
kann: In Force of Execution war das Bren Foster, in a Good man war das Victor Webster (Scorpion King 3/4) und hier ist es Byron Mann (Streetfighter).
Die Action ist ganz gut gelungen, paar ordentliche Explosionen und nette Kämpfe….das spektakuläre übernimmt Byron Mann und zusätzlich haut der unbesieg- und unverletzbare Steven regelmäßig
seine Gegner kurz und klein und schleudert sie durch die Gegend.
Zu den Darstellern:
Steven spielt die gleiche Rolle wie seit mehreren Filmen, erfreut uns mit Free Style Dialogen die kaum Sinn ergeben, aber irgendwie zu ihm passen. Der Mann hat seine ganz eigene Nische und
seine ganz eigene Art der Schauspielerei entdeckt. Er sollte weiterhin mal etwas abspecken, aber das Charisma oder eine gewisse Präsenz kann man unserem Kampfbuddha bestimmt nicht
absprechen.
Klarer Vorteil für den Film ist das Byron Mann dabei ist. Er nimmt Mr. Seagal viel Last von den Schultern, zusätzlich haben sie eine komische aber funktionierende Chemie und man merkt dass
sie sich mögen. Es ist der dritte gemeinsame Film der beiden (plus einen Auftritt in True Justice).
Man merkt dass Byron Mann Spaß an der Rolle hatte, sein Charakter wird extrem cool, lässig und sympathisch dargestellt. Ganz klar ist er das Highlight des Films für mich.
Als Bösewicht wurde Vinnie Jones verpflichtet….bei dem man sich wundert wie ein englischer Typ der Mafiaboss von Odessa (wurde aber in Bukarest gefilmt und warum macht man daraus dann nicht
Bukarest?!?!?) wird, aber nun gut….man kann das auch als Zeichen der globalisierten Welt verstehen.
Er macht das was er am besten kann, Psycho gucken und böse sein. Seine Rolle hat mich sehr an seine Rolle aus Die Todeskandidaten (mit Steve Austin) erinnert.
Wie er aber am Ende vermöbelt wird weckt Erinnerungen an Deadly Justice….auch da hat Steven mit dem Bösewicht einmal gewaltig den Fußboden gewischt…ich dachte da dürfte Vinnie mehr
machen.
Er wird in seinen 20 min aber effizient eingesetzt, ist ja auch schon einmal was.
Mit Josh Barnett hat man dann noch einen Henchmen der kämpfen kann, sollte er ja auch, er ist ja auch ein ehemaliger UFC Kämpfer. Er und Byron Mann sind für den intensiven und spektakulären
Endkampf da, Seagal und Jones eher nochmal als Bonus und es ist zum Teil schon witzig was Steven mit Vinnie da anstellt.
Die restlichen Darsteller (oder Laiendarsteller?!) kommen zweifellos zum Großteil aus Rumänien.
Insgesamt ist das objektiv sicherlich kein wirklich guter Film (er hat auch die ein oder andere ziemlich doofe Szene oder doofes Verhalten), aber er setzt seine Mittel gut ein, ist
stringent und ist für 90 min flüssig und kurzweilig. Gutes B-Futter halt.
Fazit: Für Seagal Fans eins der besseren Spätwerke des Zen-Meisters.
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