Bildgewaltiges Fantasy Spektakel
The Great Wall (7/10)
Story:
Auf der Suche nach Schießpulver reist eine Gruppe Söldner nach China, um dort das wertvolle Gut zu erwerben und es nach Europa zu bringen. Doch dann werden die letzten beiden Männer (Matt
Damon und Pedro Pascal) an der Chinesischen Mauer gefangen genommen und geraten zwischen die Fronten eines geheimnisvollen Ordens und blutrünstiger Monster. Der Orden und die Chinesische Mauer
bilden die letzte Bastion der Menschheit gegen den Untergang.
The Great Wall ist der teuerste chinesische Film aller Zeiten mit knapp 130 Mio.
Um den Film auch im Westen zu einem Erfolg zu machen, hat man zusätzlich Matt Damon als Hauptdarsteller verpflichtet, dazu noch Pedro Pascal und Willem Defoe in einer
Nebenrolle.
Auf Chinesischer Seite sind vor allem Andy Lau und Regisseur Zhang yimou zu nennen.
Letzterer ist selbst mir, nicht gerade Experte des Asia Kinos durch Filme wie Hero oder House of the flying Daggers ein Begriff.
Man hat sich das also einiges kosten lassen um eine alte chinesische Legende und das größte Wahrzeichen Chinas (die Chinesische Mauer) ins rechte Licht zu rücken.
Das gelingt zum Teil, der Film bietet beeindruckende handgemachte Sets und Kostüme, da bekommt das Auge einiges geboten. Der Film kommt sehr bildgewaltig daher, aber es wurde auch viel vor
der Green Screen gedreht und das merkt man, man erkennt die CGI doch sehr deutlich.
Manches ist gut gelungen und passt zum künstlerisch überhöhten Look, manches wirkt durchschnittlich (die Monster), manches aber auch billig.
Am stärksten gefällt mir der Film wenn er sich auf das Handgemachte fokussiert, denn da hat er einiges zu bieten.
Die Schlachten / Die Action ist abwechslungsreich inszeniert und so ist der Film recht kurzweilig, auch wenn er nicht viel bietet, was man noch nicht gesehen hat. An der ein oder anderen
Stelle wirkt der Film dann doch recht künstlich, wenn die Horden von CGI Monstern an die Mauern bersten.
Wo der Film dann doch Schwächen offenbart ist in der Charakterentwicklung, irgendwie sind alle Charaktere zu gut und gütig, auch ein Matt Damon wirkt direkt zu glatt und positiv, aber er
macht das natürlich wie immer routiniert und gut.
Die anderen Rollen sind gut besetzt, auch wenn sie sicherlich für die einzelnen Darsteller nicht die größte Herausforderung dargestellt haben. Ein Willem Defoe z.B. wirkt doch etwas
verschenkt.
Die Story ist sicherlich sehr vorhersehbar und wenig überraschend, aber auch hier wird sie routiniert umgesetzt und erfüllt ihren Zweck.
Was habe ich von dem Film nicht alles an Interpretationen gelesen. Die Mauer steht für Trumps Amerika, oder die Bemühungen der EU äußere Einflüsse abzuhalten. Natürlich muss Matt Damon als
Amerikaner den Retter spielen.
Wenn man so etwas reininterpretiert, dann wird man wenig Spaß an dem Film haben.
Ich finde das zum großen Teil einfach Schwachsinn! Der Film soll einfach eine alte Legende und ein Volk möglichst positiv darstellen und das ist doch völlig legitim.
Fazit: Bildgewaltiges Spektakel, am stärksten, wenn es nicht reine CGI Szenen zu bestaunen gibt. Sicherlich kein Film, der einem für ewig in Erinnerung bleibt, aber ein kurzweiliger,
fantasievoller Spaß.
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