Gelungene nur leider einzige TV-Film Fortsetzung der Walker Serie
Walker-Trial by Fire (6/10)
Story:
Ein streng geheimer Mikrochip ist verschwunden. Eine Reihe von brutalen Morden bringt Walker (Chuck Norris) und die Ranger auf die Spur einer Verschwörung zwischen einem nordkoreanischen
Syndikat und einem zwielichtigen Waffenhändler. Als einer der Ranger in einen Doppelmord verwickelt wird, versucht Kay Austin (Janine Turner), eine Expertin der Spurensicherung, in einem
verzweifelten Rennen gegen die Zeit Beweise für seine Unschuld zu erbringen.
Obwohl Chuck Norris vor allem in den 80ern durch seine Cannon Produktionen als knallharter US-Held mit einfachen Gut-Böse Zeichnungen (übrigens liebe ich diese Filme) berühmt wurde wird er
für die meisten Menschen immer Walker, der Texas Ranger sein.
Diese Rolle / Serie die von 1993-2001 sehr langlebig und überaus erfolgreich war, wiederbelebte seine Karriere und ist für seinen Einzug in die Popkultur (Chuck Norris Witze)
mitentscheidend.
Dieser Fernsehfilm entstand knapp 3-4 Jahre nach dem Ende der Serie und sollte eigentlich der Auftakt für eine Reihe von Fernsehfilmen sein zu denen es dann schlussendlich leider nicht
kam.
Nach den beiden Presidents Man Filmen ist das der dritte TV Film nacheinander von Chuck.
Auch wenn hier nicht alles Gold ist was glänzt, kann ich doch schon vorwegnehmen das dieser Fernsehfilm mit Abstand der Beste ist.
An der Story merkt man ja schon, hier gibt es zwei Geschichten in einem Film.
Mir wäre es lieber gewesen wenn sie sich auf eine Story konzentriert hätten (vor allem da der Teil mit dem Doppelmord extrem schlechte CGI vorweisen kann und versucht auf den damaligen CSI
Hype aufzuspringen was doch sehr deplatziert wirkt, so geht es bei Walker doch vor allem um handgemachte Action), aber anscheinend haben sie es so gemacht um relativ viele neue Charaktere
einzubauen.
Aus der Stammmannschaft ist natürlich als Dreh und Angelpunkt Chuck Norris dabei sowie die Staatsanwältin Alex (Sheree J. Wilson ). Die inzwischen seine Frau ist und beide haben inzwischen
eine kleine Tochter, übrigens dargestellt von der leiblichen Tochter von Chuck, was dazu beiträgt das diese Szenen sehr überzeugend sind.
Sein langjähriger Partner Clarence Gilyard Jr. wird nur kurz gezeigt und unter einem Vorwand aus dem Film geschrieben (anscheinend gab es da terminliche Probleme).
Noble Willingham der auch lange in der Serie mitgespielt hat verstarb leider bereits zuvor.
Dafür ist Judson Mills mit dabei der in über 50 Episoden bei Walker mitgespielt hat, sowie auch in Presidents Man II den Protégé von Chuck Norris geben durfte (er scheint so etwas wie der
Lieblingsschüler der Norris Brüder zu sein). Seine Rolle ist auch bei weitem nicht so nervig wie in Presidents Man II.
Neu eingeführt werden Janine Turner (Cliffhanger, Ausgerechnet Alaska) und Steven Williams (vor allem bekannt durch L.A Heat und als Captain in 21 Jump Street). Beides sind gute Darsteller
und beweisen das auch wieder in diesem TV Film. Anders sieht das bei Andre Kristoff aus, der fällt als Texas Ranger hier deutlich ab.
Man kann sich jetzt streiten ob das zu viele neue Charaktere sind und ob der Vibe der Serie verloren ging, ich finde das wurde gut und akzeptabel gelöst.
Die Bösewichte werden gut gespielt und Marshall R. Teague (Walker, The Rock, Road House) ist, ob in kleinen oder großen Rollen immer ein verdammt guter Bösewicht (übrigens auch ein Freund
von Chuck).
Wie bei den vorherigen Filmen von Norris ist auch hier wieder eine Produktion komplett in der Hand des Norris Clans. Chuck der Star und mit Aaron zusammen Produzent. Aaron ist auch
gleichzeitig der Regisseur, Eric (Sohn von Chuck) der Stunt Coordinator und Mike (der andere Sohn von Chuck) hat auch noch eine kleine Rolle. Dazu kommt dann noch die kleine Tochter von
Chuck.
Diese familiäre Atmosphäre und vor allem die Rolle des Walkers führten auch dazu das Chuck hier deutlich motivierter daherkommt als in den anderen TV Filmen. Er zeigt in seinem Rahmen,
Emotionen und Spielfreude und scheint auch weniger gedoubelt worden zu sein. Er zeigt auch ein paar der klassischen Roundhouse Kicks!
Aaron Norris muss man bei aller Kritik an ihm und seinen Filmen, die sicherlich berechtigt ist, aber lassen das er Action inszenieren kann. Die kommt für einen TV Film sehr gefällig
daher…sei es die Eröffnungsszene mit dem Überfall und der Schießerei in der Bank, die Verfolgungsjagd oder der ein oder andere Fight. Das weiß doch sehr zu überzeugen. Er hätte sich nur die Hong
Kong Einflüsse zum Ende hin etwas sparen sollen, die wirken deplatziert und man sollte doch immer aufpassen das ein Stuntmen nicht deutlich stämmiger ist als der ursprüngliche Darsteller!
Die Gang aus Nordkoreanern ist großartig…physisch super fit, tolle Kampfsportler, aber Overacting vor dem Herrn . Vor allem der kleine Glatzkopf setz dem Ganzen die Krone auf. Nicht
wirklich ernst zu nehmen, aber verdammt unterhaltsam.
Für das gut geschulte Auge gibt es außerdem eine sehr, sehr junge Selena Gomez zu entdecken.
Natürlich hat der Film Schwächen in der Story und Logiklücken, aber insgesamt alles noch auf einem akzeptablen Niveau. Am Ende gibt es sogar einen Twist den ich so nicht erwartet
hätte.
Das Ende des Films markiert ein Cliffhanger der wohl die Neugier auf weitere Filme legen sollte, leider gab es keine weiteren, so dass der Film doch recht unbefriedigend endet.
Fazit: Insgesamt doch eine recht gelungene Fortsetzung von Walker im TV Film Format. Schade dass es zu keinem weiteren Teil gekommen ist, da war noch Potenzial nach oben.
Dass die Geschichte von Walker mit einem solchen Cliffhanger endet wird der Figur Walker nicht gerecht.
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