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#41 Der Mordanschlag -Assasination

©KSM
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Kein Highlight in der Cannon oder Bronson Geschichte

Der Mordanschlag - Assassination (5/10)


Story:
Nach der Wahl von Calvin Craig zum US-Präsidenten wird Geheimagent Jay Killian (Charles Bronson) beauftragt die Sicherheit der First Lady, Lara Royce Craig (Jill Ireland), zu garantieren. Die spontane Abneigung zwischen Leibwächter und Schützling erleichtert die ohnehin schwierige Aufgabe keineswegs: Lara setzt sich über alle Bestimmungen hinweg, auch dann noch, als bereits klar ist, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet.

Ach was überkommt mich nicht immer für ein wohliger Schauer, wenn zu Beginn eines Films das berühmte Cannon Logo auftaucht.

Die Filmschmiede hat uns so berühmte Actionklassiker geschenkt wie Bloodsport, City Cobra, Delta Force, Missing in Action, Murphys Law und viele mehr.
Natürlich kann man sagen: alles ideologisch fragwürdig, zum Teil etwas günstig, keine spektakulären Drehbücher usw. aber was soll's.
Mich stört das nicht, das sind Produkte ihrer Zeit, reinrassige, spektakuläre Actioner und auch dafür sollte es weiterhin Platz in der Filmlandschaft geben.

Charles Bronson war für mehrere Jahre exklusiv bei Cannon unter Vertrag und neben dem bereits erwähnten Murphys Law waren da auch andere sehr unterhaltsame Filme dabei wie Death Wish III, 10 to Midgnight (Ein Mann wie Dynamit) und Kinjite – Tödliches Tabu.
Der Mordanschlag stellt wohl leider (und mit der Meinung stehe ich nicht alleine da) das schwächste Werk zwischen Bronson und Cannon da.

Die fehlende Härte ist hier nicht einmal das große Problem (seine anderen Filme aus der Zeit waren grundsätzlich härter).Ausschlaggebender ist viel mehr das man ein zu schmales Budget für eine solche Story zur Hand hatte.
Kann man bei relativ einfachen Cop oder Privatdetektivgeschichten auf die großen Schauwerte verzichten, erwartet man bei einem Film über die Anschläge auf eine First Lady schon einen etwas höheren Standard.
Viel Stock Footage führt auch nicht gerade dazu dass der Film wertig wirkt.

Auch die Darsteller reihen sich da ein, es gibt kaum bekannte Gesichter zu sehen (Ausnahme Bronson, Ireland), viele wirken wie aus einer Soap gecastet. Vor allem die Partnerin von Bronson spielt unglaubwürdig. Auch kommt zwischen den beiden überhaupt keine Chemie auf.

Jill Ireland die in 17 Filmen mit ihrem Ehemann auftrat, darf hier die Gattin des Präsidenten spielen. Sie nervt doch ziemlich in dieser Rolle. In Ein stahlharter Mann (Hard Times) z.B. konnte sie auch anders….in einem Großteil der Filme….naja sagen wir mal, sie macht die meisten Filme nicht besser.

Der ganze Plot wirkt auch sehr unglaubwürdig und konstruiert. Es ist auch bemerkenswert wie Bronson ohne wirklichen Hinweise und aus dem Blauen, häufig richtig liegt was Attentäter oder Hintermänner angeht. Gleich zu Beginn bemerkt er auch dass es sich um eine Verschwörung auf höchster Ebene handelt. Wie kommt er zu dieser Feststellung? Die Handlungen der Charaktere sind häufig auch nicht wirklich nachvollziehbar, es wirkt so als ob hier einiges aus dem Drehbuch zurecht gestutzt wurde.

Die Dialoge sind auch nicht wirklich erinnerungswürdig. Sie geben Bronson aber die Möglichkeit seine Paraderolle, als der coole, harte und anständige Kerl auszuleben.

In der einen oder anderen Szene erkennt man auch deutlich den Einsatz eines Doubles. Vor allem in der Motorradsequenz.

Was hat der Film aber trotzdem zu bieten: einen gut aufgelegten und fitten Bronson. Die ein oder andere unterhaltsame Actionsequenz. Die routinierte Regiearbeit von Peter Hunt (Bond Regisseur beim sehr unterschätzten: Im Geheimdienst ihrer Majestät) und ein befriedigendes Ende (Tod des Bösewichts).

Fazit: Große Ambitionen, leider ist das Budget nicht dementsprechend. Keine Gurke, aber auch kein wirklich guter Film.

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