#35 Black Panther

 Der Film bedient definitiv sein Publikum, er ist auch unterhaltsam, aber umgehauen hat er mich persönlich nicht.

  

Black Panther (6/10)

  

Story: 

Nach den Ereignissen von "The First Avenger: Civil War" begibt sich T'Challa alias Black Panther (Chadwick Boseman) zurück in seine afrikanische Heimat Wakanda. Er bereitet sich darauf vor, seinen rechtmäßigen Platz als König des isolierten, aber technologisch höchst fortschrittlichen Staates einzunehmen. Sein Rivale Erik Killmonger (Michael B. Jordan) will ihm die Regentschaft streitig machen und sucht sich für sein Vorhaben Unterstützung beim zwielichtigen Waffenschieber Ulysses Klaue (Andy Serkis). Unterstützt von den Mitgliedern der Dora Milaje (unter anderem Danai Gurira), einer exzellent ausgebildeten Kriegerinnentruppe, in der auch T'Challas Exfreundin Nakia (Lupita Nyong'o) dient, müssen sie Wakanda verteidigen und verhindern, dass das Land in einen Weltkrieg gezogen wird...

  

Das Marvel Universum wächst immer weiter. Neben Captain America, Thor, Iron Man, Hulk, Ant Man, Dr. Strange, der Rückkehr von Spidey, bekommt also auch der Black Panther seinen ersten Solofilm spendiert.

Ich möchte gar nicht so viel auf das Thema farbiger Superheld eingehen. Natürlich kann man sagen, das Blade (mit Wesley Snipes) der erste farbige Superheld war. Kann man sicherlich, aber Black Panther ist ein Film in dem die afrikanische Kultur und der ganze Cast im Mittelpunkt steht. Bei Blade waren alle darum doch nur weiße, deshalb kann man das aus meiner Sicht nur schwer vergleichen.

Mich hat der Film nicht wirklich gepackt, vielleicht bin ich nicht die richtige Zielgruppe, aber ich glaube das hat nur bedingt etwas mit schwarz und weiß zu tun, man muss hier nur wirklich extrem die Augen zudrücken wenn es um das Thema Realität geht.
Ein Land das fortschrittlicher ist als der Rest der Welt, das sich aber versteckt und abschirmt und als eins der ärmsten Länder der Welt gilt....eine Mischung aus High Tech Waffen, Nashörnern und Speeren? Ja ich weiß das ist ein Comic, aber mir persönlich ist das einfach zu weit weg.

 

Persönlich habe ich während des Films bereits gemerkt das sich in mir ein gewisser Verdruss breit macht. Man hat in letzter Zeit das Gefühl Superheldenfilm nach Superheldenfilm zu sehen. Vor allem bei Marvel wirkt das häufig gleich, immer auf verdammt hohem Niveau, aber irgendwie doch alles ein Brei. Action ist sehr CGI lastig und bombastisch, das wirkt einfach oft austauschbar, zu hektisch, künstlich und zu schnell geschnitten.
So ein Film wie Logan der das ganze mal etwas anders angeht wirkt da wie Balsam für die Seele.

Was mir persönlich etwas fehlt ist der Ansatz z.B. von Nolan, der versucht hat das ganze so nah wie möglich an die Realität zu ankern. Vor allem bei Black Panther fiel es mir manchmal schwer das einfach so anzunehmen was man da so auf der Leinwand geboten bekommt.

  

Der Film hat aber auch definitiv positive Seiten. Das ist wie gesagt alles auf einem hohen Niveau, der Look, die eigens kreierte Kultur (Fortschritt und afrikanische Folklore), die Outfits, die Ausstattung und auch die Darsteller. Chadwick Boseman ist ein sympathischer und guter Hauptdarsteller. Dazu wird er  auch von routinierten Darstellern unterstützt wie Angela Bassett oder Forest Whitaker. Martin Freeman wirkt etwas verschenkt.
Die Schow stehlen aber Andy Serkis als Waffenhändler Klaue (man merkt ihm den Spaß an der Rolle richtig an) und vor allem Michael B. Jordan.

Der spielt den Bösewicht nicht nur überzeugend, nein man fühlt sogar etwas mit ihm. Hier ist es Marvel wirklich gelungen einen nachvollziehbaren Charakter und nachvollziehbare Motive zu zeichnen. 
Michael B. Jordan hat bisher eine beeindruckende Karriere hingelegt. Er hat das Kunststück geschafft in Creed: Rockys Legacy neben Sylvester Stallone zu bestehen, wohlgemerkt neben einem der beliebtesten und ikonischem Charakter aller Zeiten.

Auch sehr Spaß gemacht hat mir der Anführer der Jabari. Sein Charakter hat hohes Unterhaltungspotenzial und hat ein paar der besten Sprüche und Szenen im Film.

  

Ryan Coogler der Regisseur (auch von Creed 2) hat einen unterhaltsamen Film geschaffen, wenn er aber versucht sozialkritische Aspekte anzusprechen, dann macht er das im vorbeigehen und nicht wirklich überzeugend, dafür ist der Film einfach zu oberflächlich. Man hat das Gefühl der Film müsste diese Punkte abhaken ohne sich wirklich ernsthaft damit auseinandersetzen zu wollen.
Da beschäftigt sich der Film doch lieber mit den tollen Erfindungen aus Wakanda un den Gadgets die dem Black Panther zur Verfügung stehen.

So ist der Film definitiv kein Reinfall, aber auch keine Offenbarung. Er hat seine guten Seiten und Momente, aber auch Dinge die nicht zu 100% passen.

  

Das der Film auch einfach zur richtigen Zeit das richtige Publikum anspricht merkt man auch schon daran das er innerhalb des Cinematic Universe inzwischen der dritt! Erfolgreichste Film ist, nach den beiden Avengers Teilen.
Ich schätze den zweiten Captain America oder auch Civil War persönlich höher ein, aber das ist ja nicht immer ausschlaggebend für den Erfolg.

 

Fazit: Der Film ist unterhaltsam, schafft auch eine interessante Welt. Man darf hier den sehr hohen Marvel Standard erwarten, ich merke an mir aber Ermüdungserscheinungen und einen leichten Überdruss bei der Schwemme an Superheldenfilmen!