Beeindruckend was aus dem Budget rausgequetscht wurde!
Close Range (6/10)
Story:
Colton MacReady (Scott Adkins) ist ein ehemaliger Soldat, dem bei einer Rettungsmission unwissentlich ein schwerer Fehler unterläuft. Ohne genau zu wissen, was er bei sich trägt, nimmt er einen
Datenspeicher mit sich, der Informationen über ein riesiges Drogenkartell in sich birgt. Damit sind MacReady und seine Familie Freiwild für die Gangster und es liegt allein an Colton, sich und
seine Liebsten zu schützen. Denn wie er schon bald erkennen muss, sind auch die Behörden und die Politik in dem Drogensumpf versunken...
Um es einmal vorab zu sagen, Close Range ist kein außergewöhnlich guter Action Film.
Man bekommt hier nichts Innovatives oder hochgradig spektakuläres geboten, aber unter dem Gesichtspunkt des Budgets (was hier vorhanden war) ist das ein wirklich stringenter, kurzweiliger und
handgemachter B-Actioner des Action Dreamteams Florentine/Adkins.
Die Story passt auf eine Din A5 Seite (großgeschrieben!) und beinhaltet nichts neues (was man nicht schon irgendwo anders gesehen hätte), aber das ist nicht schlimm.
Viele gute Actioner basteln sich aus Versatzstücken einen eigenständigen Film zusammen.
Wie bei eigentlich jedem B-Actioner ist nicht jede Aktion oder das Verhalten der Darsteller nachzuvollziehen, aber das gehört ja zum Genre dazu.
Das Setting ist sehr begrenzt. Die kleine Farm, ein bissl drum herum und das war es eigentlich.
Man hat ab und an das Gefühl die Autos fahren im Kreise.
Der Film hat nicht nur wegen des Showdowns ganz klare Westerneinflüsse. Ab und an erinnert er ein wenig (wenn auch nicht so gut) an Ohne Ausweg mit Jean Claude Van Damme, ohne dessen
Emotionalität oder Tiefe zu erreichen.
Adkins wird schauspielerisch nicht gefordert. Er muss böse gucken und Arschtritte verteilen und das macht er gut. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen dass er seinen Körper überhaupt nicht
schont.
Positiv erwähnen möchte ich noch Nick Chinlund der seine zwielichtige Rolle gut spielt und dem Film gut tut. Die restlichen schauspielerischen Leistungen sind durchweg solide, wenn auch nicht
berauschend.
Das wichtigste in so einem Film ist natürlich die Action und die weiß durchaus zu überzeugen. Es gibt häufige Feuergefechte (wie bei El Gringo), aber Adkins darf auch wieder zeigen was er
kann.
Die Kämpfe sind vielleicht nicht so spektakulär wie bei Ninja oder Undisputed, dafür aber mit viel Impact und dreckiger.
Alles schön handgemacht, auch die Schusswunden. Das ist in der heutigen Zeit leider nicht mehr selbstverständlich und ein definitives Plus.
Insgesamt ist der Film sicherlich kein Meilenstein und nicht wirklich innovativ, aber er könnte direkt aus den 80ern sein und das war nicht die schlechteste Zeit für Freunde der gepflegten und
handgemachten Action.
Kommt nicht an die Ninja und Undisputed Filme (von Florentine mit Adkins) heran, ist aber für zwischendurch ein durchaus unterhaltsamer Actioner.
Es fehlt vielleicht das Besondere, eine spektakuläre Szene oder ein cooler One Liner, aber insgesamt ist das ein Actionfilm, komprimiert und eingedampft auf das Nötigste.
Fazit: 90 Minuten knackige, kurzweilige Action! Unter dem Gesichtspunkt des Budgets und der Zeit die hier für den Dreh zur Verfügung standen, wirklich stark was die Beteiligten auf die
Beine gestellt haben
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