Gelungene Fortsetzung die die Welt und Mythologie des John Wick konsequent ausbaut!
John Wick Kapitel 2 (8/10)
Story:
Nachdem er seinen Hund gerächt hat, sieht John Wick (Keanu Reeves) seine Tage als ruchloser Killer endgültig als beendet an. Doch ein Blutschwur, besagt, dass er noch einen allerletzten Auftrag
zu erledigen hat. Für den machthungrigen Santino D'Antonio soll Wick dessen Schwester Gianna ausschalten. Nur dass danach Wick danach nicht nur Giannas Leibwächter auf den Fersen hat, sondern
auch Santinos Killer.
Eigentlich hatte der erste John Wick das perfekte Ende. Der überraschend große Erfolg (Nicht nur an den Kassen, auch bei Fans und überraschend auch bei Kritikern) führte aber dazu dass sich alle
Beteiligten entschlossen, die Welt des John Wick weiter zu erkunden.
Der Film schließt direkt an Teil 1 an. Wobei man sagen muss dass die Jagd auf das Auto eine ziemlich billige Entschuldigung (aber sei ihnen für die tolle Actionszene und für den Einsatz von Peter
Stormare erlaubt) für eine grandiose Eröffnungsactionsequenz ist.
Der Handlungskniff mit der Schuldmünze bzw. dem Blutschwur hat natürlich nicht die emotionale Wucht wie der Tod der Frau und vor allem des Hundes im ersten Teil ist aber eine geschickte
Möglichkeit um die Welt der Killer in der sich John Wick bewegt besser vorzustellen.
Hier liegt auch die Stärke des Films denn die Action ist wieder stark, man bekommt einiges an Car und Gun Fu geboten und auch im Mann gegen Mann Kampf weiß der Film wieder einiges aufzufahren.
Hier sei einmal explizit der Kampf zwischen Keanu und Common genannt. Nur das hat man in ähnlicher Qualität im ersten gesehen. Das überrascht hier keinen mehr, dass erwartet man schon. Trotzdem
wird man im amerikanischen Raum (lassen wir mal asiatische Filme wie die The Raid Teile außen vor) kaum Action in dieser Qualität finden und der Bodycount ist sogar noch einmal höher!
Aber die Welt der weiteren Continental Hotels, quasi gibt es je eins in jeder Großstadt und die Einführung der Kommission machen den Film größer ohne sie unnötig aufzublähen. Da hat der erste
Teil auch einiges im Vorgang richtig gemacht.
Anstatt wie andere große Reihen wie Fast & Furious oder Expendables, sind im ersten einfach auch genug Charaktere verstorben um Platz für neue zu schaffen. John Wick ist der Mittelpunkt des
Films und das wird hier weitergeführt.
Keanu ist auch hier mit seinen doch bereits über 50 Lenzen in Topform und die Rolle des John Wick passt weiterhin wie die Faust aufs Auge. Er ist eigentlich geboren für die Rolle.
Neben bereits bekannten Gesichtern wie Ian McShane, Lance Reddick und John Leguizamo wird die Welt mit weiteren Charakteren wie z.B. Franco Nero (Hotel Chef in Rom) erweitert. Die Macher wissen
auch für wen sie die Filme machen. Bei Franco Nero werden sich einschlägige Filmfans einfach gefreut haben ihn wieder auf der großen Leinwand zu sehen.
Common war zwar ein guter Gegenspieler, ich hätte mir aber lieber jmd. wie Daniel Bernhardt gewünscht. Ein Actionstar aus früheren Zeiten der es noch drauf hat und hier wieder ins Schaufenster
gestellt wird. Ein Wesley Snipes hätte doch top gepasst, als Beispiel.
Den Hype um Ruby Rose kann ich absolut nicht nachvollziehen (Durfte ja auch in Triple X 3 sowie Resident Evil: Final Chapter mitspielen). Finde sie recht farblos, überhaupt nicht bedrohlich und
da gewinnt Adrianne Palicki (John Wick 1) ganz klar das Duell.
Kapitel 2 verliert an der Front der Bösewichte dann doch deutlich Boden zu Teil 1. Riccardo Scamarcio kann Michael Nyqvist leider kaum das Wasser reichen.
Auf der anderen Seite bekommt man mit der Einführung von Laurence Fishburne einen echten Kracher spendiert. Nicht nur das es die erste Zusammenkunft von ihm und Keanu seit den Matrix Teilen ist,
nein die ein oder andere Matrix Anspielung macht dann noch einmal besonders Spaß.
Seine Rolle und vor allem seine Truppe an Obdachlosen Killern bietet enorm viel Potenzial.
Chad Stahelski darf dieses Mal alleine Regie führen. Neben grandioser Action weiß er aber auch Städte toll in Szene zu setzen. War es im ersten Teil New York ist es dieses mal zu einem großen
Teil des Films Rom, was hier schön in Szene gesetzt wird. Die Party in einer Art Collisseum, inklusive Schießerei ist einfach unfassbar cool.
Auch hier merkt man das allen Beteiligten etwas an diesem Film bzw. der Welt in der sie spielt, liegt.
Das merkt man schon an der Spielfreude der Darsteller, aber auch an den vielen kleinen Details.
Was habe ich den Waffen Sommelier gefeiert. Auf diese Idee muss man erstmal kommen. Vielleicht meine Lieblingssequenz in diesem Film.
Auch hier, was sich wieder durch die beiden Filme zieht: eine herrliche liebevolle Ironie, ohne den Film komplett zu einem Witz oder einer Karikatur verkommen zu lassen.
Insgesamt ist es den Machern gelungen eine tolle und würdige Fortsetzung zu drehen, die viele der richtig guten Elemente (Die Killer Welt, das überhöhte, den Graphic Novel Stil, der lakonische
Witz) des ersten Teils mitnimmt, die Welt weiter ausbaut und neue interessante Charaktere einführt.
Den ersten finde ich zwar weiterhin aufgrund seiner Geradlinigkeit, des emotionalen Unterbaus und der Bösewichte packender und ein Stückchen besser, dass ändert aber nichts daran dass dieser Teil
eine tolle Fortsetzung ist.
Ich freue mich definitiv auf Kapitel 3, dass dann auch den Abschluss der John Wick Saga bilden soll und hoffe dass dieser das hohe Qualitätsniveau halten kann.
Fazit: Tolle Fortsetzung die die Welt des John Wick schön ausbaut und viele Möglichkeiten für den dritten Teil lässt.
Kommentar schreiben