Leider recht langweilig! Schade um Bruce, der Willis wohl nicht mehr wissen
Extraction –Operation Condor- (5/10)
Story: Harry Turner (Kellan Lutz) folgt den Spuren seines Vaters, der als Agent der CIA im Außendienst sein großes Vorbild ist. Leider ist Harry nur im Büroeinsatz, denn obwohl er gut ausgebildet
ist, werden seine Anträge auf Versetzung abgelehnt. Als Terroristen seinen Vater (Bruce Willis) bei der Übergabe eines weltbeherrschenden Computerteils namens Condor entführen, startet er
eigenmächtig eine nicht autorisierte Rettungsaktion.
Entschuldigt das Wortspiel in der Überschrift, aber Bruce Willis Karriere ist seit 2011 (spätestens mit Set Up) auf dem absteigenden Ast. Ab und zu ist da noch ein unterhaltsamer Film: Looper
oder Red 2, aber zum Großteil ist er doch meist nur noch in schlechter Massenware unterwegs.
Selbst seine Paraderolle als John McClane, hat ihn im 5ten Teil der Reihe nicht mehr recht motivieren können. Dass er sich lieber in Rollen wie in Moonrise Kingdom oder Rock the Kasbah sieht sei
ihm gegönnt, seine Fanbase verprellt er aber immer mehr mit der Massenware die er parallel abliefert.
In der er und das ist das schlimmste, zusätzlich extrem unmotiviert daherkommt.
Er scheint auch ein Abo mit den Produzenten von Extraction abgeschlossen zu haben. Das sind die gleichen Produzenten die mit ihm so Brüller wie Set Up (Ryan Phillipe, 50 Cent), Fire with Fire
(Josh Duhamel, Rosario Dawson), The Prince (Jason Patrick, John Cusack), Vice (Thomas Jane), Precious Cargo (Claire Forlani) oder Marauders (Batista) umgesetzt haben.
Alle haben gemeinsam das sie recht günstig umgesetzt sind, manche sind besser geworden als andere (Fire with Fire und Marauders), Bruce nur bedingt motiviert erscheint und mehr als 2 Drehtage
eine absolute Seltenheit darstellen.
In Extraction wurde ein Drehtag mit ihm zu einem 15 min Auftritt ausgequetscht.
So dient er mal wieder vor allem um den Film gut an den Mann zu bringen, was bei der Flut an Direct to DVD Titeln mit ihm langsam schwierig werden dürfte.
Auch in Extraction bekommt man den Willis den man zurzeit erwarten darf.
Das ich größere Hoffnungen an den Film hat liegt zum einen am Rest des Casts (vor allem an Gina Carano) und dem Regisseur den ich ganz gut finde.
Leider kann der Film die Erwartungen nicht erfüllen. Anstatt die Story auf die Rettungsaktion zu beschränken und einen recht linearen Actioner abzuliefern muss es natürlich wieder um die
Sicherheit der ganzen Welt gehen und dafür ist der Film dann einfach zu günstig.
Die Story wird unnötig komplex aufgebauscht und es hagelt mehr Logiklöcher und unrealistisches Verhalten als schlechte Witze in einem Adam Sandler Film. Das ist einfach ziemlich Banane.
Auch die Action weiß nur bedingt zu überzeugen. Die Verfolgungsjagden sind ziemlich lahm, der ein oder andere Fight (in der Bar und im Waschraum) sind ganz nett, aber es fehlen die Highlights und
der Showdown am Ende ist nicht gerade stark, da scheint das Budget sehr limitiert gewesen zu sein.
Es ist schade, da ich vom Regisseur Steven C. Miller recht viel halte. Er hat ein gutes Auge für Ästhetik. Man scheint viel Potenzial in ihm zu sehen so durfte er sich auch an Escape Plan 2 mit
Sylvester Stallone versuchen (Marauders mit Willis ist auch von ihm).
Dieser Film dürfte auch der letzte gescheiterte Versuch sein Kellan Lutz als neuen Actionhelden zu installieren. Während Arena (mit Samuel L. Jackson) ganz unterhaltsam war und Java Heat mit dem
indonesischen Setting punkten konnte (und Mickey Rourke) war Legend of Hercules eine ziemliche Gurke (trotz Renny Harlins als Regisseur). Auch in Expendables 3 war er ein unnötiger Zugang und
nicht gerade sehr beliebt.
Auch in diesem Film offenbart sich seine größte Schwäche, mangelnde Ausstrahlung. So wird er am Ende wohl vor allem durch seine Nebenrolle in den Twilight Filmen bekannt bleiben, nicht gerade ein
Plus unter Action Fans.
Gina Carano (ich bin ein Fan) war für mich definitiv ein Kaufgrund. In diesem Film wird sie im Gegensatz zu Bus 657 und dem Kickboxer Remake wenigstens gut eingesetzt. Eine ehemalige MMA
Kämpferin sollte man in einem Actionfilm kämpfen lassen. Sie darf hier durchaus zeigen was sie kann (und auch hat). In the Blood ist aber der deutlich bessere Film von und mit ihr.
Dass sie mit einer Frau auf der Tanzfläche rummachen darf ist übrigens ein definitives Plus
Erwähnen kann man noch D.B. Sweeney, der nicht wirklich viel zu tun kriegt und bei dem man auch schnell weiß wo die Reise hingeht und Dan Bilzerian den man eher als Pokerspieler und
„Frauenfreund“ kennt und nicht als Schauspieler. Auch die Leistung in diesem Film wird nicht viel daran ändern.
Auch ist seine Rolle total unmotiviert am Ende beim Showdown dabei ohne dass es dafür einen richtigen Aufbau gibt.
Lydia Hall die auch bei den Produzenten in jedem Film mitspielt ist für den einen oder anderen Fremdschäm Moment zuständig und ein, zwei Dialoge des Films lassen einen doch an der eigenen
Vernunft zweifeln. Gegen Humor in Actionfilmen ist überhaupt nix einzuwenden, nur hier sind sie so treffsicher wie englische Elfmeter.
So besteht der Film leider aus recht wenigen Highlights und einer schlechten und trotzdem sehr vorhersehbaren Story und ist trotzt nur knapp 92 min recht langatmig.
Fazit: Leider ein weiterer Actionbrüller von der Stange, zu schnell und günstig abgedreht um das Potenzial bei diesem Cast auch nur ansatzweise auszuschöpfen. 5/10 mit Gina Bonus!
PS: Man kann nur hoffen dass es für Bruce mit dem Remake von Death Wish wieder nach oben geht.
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